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Südamerika The Song Remains the Same ...

SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Da fällt mir doch glatt noch ne Geschichte ein. Ich sag Euch auch diesmal, wo das passiert: in der Hauptstadt des Bundesstaates Paraná, in Curitiba.

Ich war nach zwei Wochen im beschaulichen Hinterland richtig ausgehungert und folgte der Einladung einer Internetbekanntschaft an die Küste des benachbarten Bundesstaates Santa Catarina. Auf dem Weg passiert man Curitiba, von dort man eine wunderschöne Zugreise mit einer romantischen Bimmelbahn unternehmen kann. Also fuhr ich mit dem Omnibus nach Curitiba, um am darauffolgenden Morgen mit diesem Zug weiter in Richtung meines Zielortes zu reisen.

"http://www.youtube.com/watch?v=Xu1s8bgjNeU&feature=related"][/URL]

Die Metropole gilt aufgrund ihres vorbildlichen öffentlichen (Bus-) Transportsystems, dem Grünflächenerhalt, der fussgängerfreundlichen Innenstadt und nicht zuletzt wegen der „Faróis do Saber“, den Leuchttürmen des Wissens, die freien Zugang zu Bildungszentren wie Bibiliotheken, Internetnutzung und (anderen) kulturellen Einrichtungen eröffnet, weltweilt als aussergewöhnlich gutes Beispiel für gelungene Stadtplanung. Auch wenn nicht alles Gold ist, was glänzt. Denn leider sonnen sich die Stadtväter derzeit scheinbar im Ruhm Curitiba´s, nachdem sie 1996 als innovativste Satdt der Welt ausgezeichnet wurde ...

Trotzdem, so weit, so gut.

Meine Vorbereitung bestand aus wenigen Punkten:

1. Organisation des Bustickets (Nachtbus, Ankunft am frühen morgen).
2. Buchung eines Billig-Hotels (Formula 1, Nähe Busbahnhof und City-Center).
3. Auswahl eines Escort-Girls über "http://www.gpguia.net/"]www.gpguia.net[/URL]
4. Infos über Weiterfahrt am nächsten Morgen. Der Zug fährt um 9 Uhr morgens (oder so um den Dreh, die Station ist direkt neben dem Busbahnhof und somit fussläufig von meinem Hotel aus zu erreichen).

So weit, so gut.

Der Bus kam um 5:30 Uhr morgens an. Mein Gepäck wollte ich nicht schleppen, nahm ein Taxi für den kurzen Weg. Erster Abturner, in dem Scheiss Franzosenhotel (Accor-Gruppe) konnte ich um die frühe Uhrzeit natürlich nicht einchecken, aber auch nicht mal gratis meinen Koffer sichern. Aufpreis. Ich fing schon fast zu Kotzen an, denn auch der Taxifahrer wollte mich bereits bescheissen.

6:00 Uhr, ungeduscht, in einer mir völlig unbekannten Stadt, die Escortmaus kann ich natürlich erst in ein paar Stunden kontaktieren. SMS-Kontakt hatten wir bereits. Was tun?

Mehr oder weniger ziellos steuere ich in Richtung Zentrum. Einen Kaffee könnte ich gebrauchen, da vorne ist gleich eine Bäckerei ... und es entwickelt sich eine Idee. Kleines Frühstück und ne Tageszeitung. Sportteil interessiert mich nicht, auch nicht Politik. Nee, nur die Kontaktanzeigen. Tatsächlich, mehrmals findet sich ein Hinweis auf 24-Stunden-Service. Ich mein, es ist noch nicht mal 7. Mehrere Texte bergen Gefahren. Also Vorsicht! „Quase mulher“, „fast Frau“, da sollte man nur die Nummer wählen, wenn man beim Dienstleister auf ein Loch verzichten kann. Dafür gibt´s halt Schwanz. Andere beschreiben sich als „Mulherao“, grosse Frau. Das kann viel bedeuten, im Zweifelsfall heisst es aber lediglich: dick, oder sogar: fett. Nein Danke. Es findet sich was passendes und ich rufe an. Alles Paletti, freundliche Stimme, kurze Wegbeschreibung, da mich in der Stadt nicht auskenne, soll ich an einer bestimmten Ecke erneut anrufen, sobald ich an dem Platz bin. Das mache ich und es klappt alles einwandfrei.

So weit, so gut.

Ich will eigentlich nur ein bisschen Zeit totschlagen und keinesfalls abspritzen. Nachher will ich ja die Escortmaus treffen. Angeblich soll sie Spitzenklasse sein, vor allem beim AV.

Aunahmsweise gibt’s mal Bildchen von der Escortmaus, aber leider keine besseren und schon gar nicht Pornopics ->
"http://i105.photobucket.com/albums/m238/ursomallusyano/06.jpg"]http://i105.photobucket.com/albums/m238/ursomallusyano/06.jpg[/URL]
"http://i105.photobucket.com/albums/m238/ursomallusyano/05.jpg"]http://i105.photobucket.com/albums/m238/ursomallusyano/05.jpg[/URL]
"http://i105.photobucket.com/albums/m238/ursomallusyano/02.jpg"]http://i105.photobucket.com/albums/m238/ursomallusyano/02.jpg[/URL]

Quelle: "http://www.gpguia.net/viewtopic.php?f=56&t=58651"]http://www.gpguia.net/viewtopic.php?f=56&t=58651[/URL]
 

fossi

Rechtschreibverweigerer
   Autor
5 August 2010
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höhrt sich ja innteresant an wobei ich das gefühl nicht los werde das schon mal gelesen zu haben
 

SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Den Weg finde ich absolut problemlos. Bin auch nicht in jedem Punkt ein Amateur, habe einen guten Stadtplan und spreche ja auch die Sprache ordentlich. Meine Favoritin, das muss ich noch hinzufügen, angeblich 18, blondiert und laut Anzeige absolut tabulos, war momentan nicht erreichbar, und so rief ich eben bei der alternativen Nummer dieser Annonce an. 50 Reais für eine Stunde, etwas mehr als 20 Euro. Das ist verhältnismässig günstig und der Text klang ebenfalls nicht schlecht: Novinha, 20 aninhos, morena clara, safadinha. Eine tendenziell hellhäutige Latina (aber nicht weiss), die mit ihren 20 Jährchen angeblich ein kleines, blutjunges Mitstück sein soll, und wahrscheinlich wegen den vielen Verkleinerungsformen im Text zierlich ist. Prima, das könnte ja gut passen.

Das Problem ist bei derartigen „Blind-Dates“ immer, ob sie mir auch wirklich otpisch gefällt und die gemeinsame Chemie sollte auch ein wenig stimmen. Ich werde von der freundlichen Puffmutti in das überraschend grosse Apartment hineingebeten und in einen Nebenraum geführt. Dort solle ich auf das Mädchen warten. Es ist höchstens 7:30 Uhr. Die Spannung steigt.

Abturner. Das Mädchen ist nie und nimmer blutjung, keine 20, sondern weitere vier oder fünf Jahre älter, zwar nicht fett, auch nicht dick, aber weder, wie ursprünglich erwartet, zierlich (gertenschlank) noch unbedingt vom Gesichtsausdruck mein Typ. Es ist eines dieser brasilianischen Fickmaschinenpakete, die mir persönlich viel zu „stämmig“ sind. Auch die „Chemie“ stimmt auf Anhieb nicht. Aber wohl in erster Linie liegt das an mir, weil ich etwas düster dreinschaue.

Ich will schon gehen.

„Sorry, das kostet trotzdem 20 Reais Gebühr!“

Ich glaub ich spinn, dennoch habe ich ein grundsätzliches Einsehen, immerhin ist sie wegen mir aufgestanden.

„20? Haste se nicht alle, aber okay, ich geb Dir 10.“

Irgendwie kippt die Stimmung. Aber anders, als Ihr vielleicht denkt. Denn langsam dämmert mir, dass sie doch irgendetwas hat. Und sei es nur, weil sie eben jetzt gerade vor mir steht und Alternativen fehlen. Sie kommt prompt mit einer Idee:

„Leg doch noch ein bisschen drauf, dann machen wir für insgesamt 25 einen Rapidinho, ein schnelles Nümmerchen (30 Minuten) ...“ Sie schnurrt nochmal und fragt: „Und? Wie wär´s?“

Ich hadere nicht lange. Denn jetzt gefällt sie mir plötzlich doch. Klar, wäre sie mir auf der Strasse begegnet, hätte ich sei lediglich zur Kenntnis genommen, nicht hinterher gestiert, oder den fehlenden Mut bedauert, sie nicht angesprochen zu haben. Aber nun, da sie gar nicht unbedingt nur bildlich gesprochen sozusagen bereits deutlich begehbar auf der Bettkante Platz genommen hatte, na ja, da sah ich dann doch keine Plausibilität, sie von dieser Position wegzustumpen nur um 25 Reais, also rund 10 Euro, einzusparen ...

Zudem erkenne ich gewisse Synergieeffekte. Ich sass beispielsweise ewig lang im Nachtbus und bin noch nicht geduscht ... na ja, und langsam aber sicher überwiegen die positiven Aspekte. Es punkten Lippen, Zähne, gepiercte Zunge, Haare, Bauch, Schenkel, Teint, Abdruck und sonstige vereinzelte Details. Andere Kandidaten hätten bei dem Vorbau sowieso sofort und ohne Anzeichen von Zögern zugeschlagen ...

acompanhante_curitiba.png

Mein Gelübde halte ich nicht. Ich dusche, sie assistiert, was in Brasilien in derartigen Etablissements ungewöhnlich ist. Wir vervögeln das komplette Zeitfenster, und was soll ich sagen, das Mädchen ist echt „nett“. Ich kann mich schliesslich nicht beherrschen und spritze in ihren Mund. Das ganze Programm war keine Offenbarung, aber nach dem Hunger der letzten Wochen und zu diesem Preis durfte ich sehr zufrieden sein – bis auf einen Abturner: Als ich nach einer erneuten Dusche (und einem ausgiebigen Plausch) das Haus verlasse, kommt mir die angeblich 18-Jährige entgegen, die vorhin nicht erreichbar war. Kein Stunner, jedenfalls nach meiner Definition, und wahrscheinlich auch nicht 18, sondern eher Anfang 20. Aber dennoch ziemlich hübsch und vor allem wirklich rank und schlank. Sie lächelt bezaubernd bei unserer Begegnung im Treppenhaus und zwar so unwiderstehlich, dass ich mich fast zu einer Verlängerung genötigt sehe ... aber ich brauche dringend eine Pause und nachher will ich die Escortmaus Flavia daten ... Mist!

So, Zeit für das erste Bier. Es ist jetzt kurz vor 9. Das Mädchen war mal in London und den USA und es blieb zuvor noch Zeit zum quatschen. Ich stöbere wieder gelangweilt die Kontaktanzeigen, war ja immer noch zu früh, um Flavia zu kontaktieren. Der Bus für´s Sightseeing geht um 9. Ich sitze in einer von vietnamesischen Auswanderern betriebenen Bar direkt vor dessen Abfahrtspunkt. Die Stadt hat nicht so wahnsinnige Highlights zu bieten. Ein paar Museen, vor allem das von/über Niemeyer, dem Architekten, der auch die Hauptstadt Brasília plante. Der Entwurf hätte auch dem Hirn Albert Speer´s oder direkt von Adolf stammen können. Daneben gibt es noch ein paar Parks. Für mich alles nicht so interessant, aber, wie bereits in der Einleutung erwähnt, die Stadtplanung gilt als innovativ, wurde vor ein paar Jahren ausgezeichnet, sie gilt, z.B. in Bezug auf das ÖPNV, als Vorbild für viele andere Städte, nicht nur in Brasilien. Tatsächlich, die Innenstadt ist recht schnuckelig, mit Fussgängerzonen, tollen Gehwegen, die nicht nur hübsch aussehen, sondern auch begehbar sind, schönen Plätzen, usw. Viele andere Metropolen dieses Landes erinnern eher an Leipzig vor der Wende. Also „buchte“ ich nur die Busfahrt. Einmal durch und um die Stadt. Dazwischen mehrere SMS an Flavia. Erst hiess es 12 Uhr, dann verschob sie kurzfristig auf 1. Ich war jetzt schon wieder im Hotel. Sozusagen Vorbereitung auf die Vögelei. Ich war richtig kribbelig. Das ist halt immer komisch, wenn der Fick zwar feststeht, aber nicht unbedingt klar, mit welchem Mädchen, obwohl es ja für den Moment nicht mehr mir nichts Dir nichts austauschbar ist. Mehr als die nur halbwegs aussagekräftigen Bildchen und einige Berichte kannte ich ja nicht.

Aber diese Berichte un deren eindrucksvolle Zusammenfassung waren vielversprechend ...

.
testdrives.png

Also, Flavia will um 13 Uhr erscheinen. Geduscht habe ich gerade, habe mich richtig „hübsch“ gemacht, das Zimmer ist soweit vorbereitet (Drinks, Handtücher und Kondome), der Spielzeugkoffer bleibt erstmal im Schrank. Viele Mädchen bringen eigene Utensilien mit.

Ich spüre Vorfreude. Und Langeweile. Die Zeit wird mit Biertrinken überbrückt.

Das Mädchen hatte ich mir schon vor langer Zeit ausgeguckt. Sie ist auf der besagten Seite von GPguia (GP = garota de programa, Mädchen von Programm; guia = Führer) unglaublich positiv bewertet worden. Die Unmengen an Kritiken hinterlassen den Eindruck, dass sie mit der halben Stadt gevögelt hat. Bei den Posts sind unter Garantie auch Fakes dabei, aber auch die einschlägig bekannten Vielposter gaben positive Resonanz. Der Preis stimmt (das Komplettprogramm für 120 Reais, Zeitfenster 1,5 Stunden und meistens zeigen die Mädchen noch Toleranz). Die Leistung stimmt (mehr oder weniger tabulos, vor allem aber der AV wird geradezu euphorisch gefeiert). Sie ist – was Bilder und beschreibender Text der Freier suggerieren, nicht unbedingt mein Idealtyp einer Brasilianerin: Weiss und blond, die bevorzugte Version der meisten Landsleute. Aber ich habe mal wieder diese verdammten „Filme“ im Kopf, vor vielen Jahren mal zwei Freundinnen, die sich wie Zwillinge ähnelten, aus ausgerechnet dieser Stadt „kennen gelernt“. Boah, was für Bretter! Die beiden sahen ungefähr so aus ->

bia20and20branca20feres202-thumb1.jpg 3297365820_21df32d19c.jpg

Und so was in der Art, nur eben solo, hatte ich jetzt auch im Kopf.

Andere Alternativen wurden auch geprüft. Da waren die Preise höher, oder es blieben in Bezug auf Leistung Zweifel. Also entschied ich mich für Flavia.

Ich liege immer noch im Bett und warte. Es ist nun 13.15 Uhr und an der Zeit, die Drecksau anzurufen.

Hin und her, SMS und Telefonate. Bin schon kurz davor, das Treffen abzublasen. Mir fehlt aber die Flexibilität, umzudenken. Um kurz nach 14 Uhr steht sie vor der Tür.

Irgendwie hatte ich schon gespürt, dass mir die Nummer am frühen Morgen nicht sonderlich gut getan hat. Die abturnende Verspätung und das Bier bewirkten ebenfalls ein Formtief. Ich war irgendwie nicht geil. Trotz aller „Filme“.

Und als ich die Tür öffne, wird das Gefühl nicht besser. Flavia steht in ausgewaschenen Jeanshosen und Flip Flops vor mir, Mofahelm in einer Hand. Sie ist gross und eigentlich schlank. Aber nicht unbedingt so, wie ein Model. Bei meinen letzten Ficks in Salvador tats immer beim Reiten weh, so wenig Polster hatten meine Mädchen. Ich fand´s klasse, weil ich schlanke Mädchen mag und aufgrund des Schmerzes nicht so schnell komme. Flavia´s Gesicht ist so lala. Bestimmt nicht hässlich. Aber sie ist voll kaukasisch, Urspungsherkunft, sagt sie später, sei Polen. Kurz gesagt, ich bin nicht sonderlich begeistert. Aber was soll ich schon tun? Ich muss da jetzt durch. Wenn ich anders gestrickt wäre, hätte ich mich auch entsprechend entschieden. Aber ich bin eben so gestrickt, also muss ich da jetzt durch.

Flavia ist (eigentlich) unkomplitziert. Sehr nett. Vermittelt sofort Sympathie, Wärme und Vertrauen. Allerdings fällt sie nicht gleich über mich her, so hatte ich das bei meinen wenigen Stichproben nämlich meist erlebt. Es ist zunächst alles irgendwie nüchtern und sachlich. Aber das liegt sicher auch an mir. Das Gesamtszenario fördert meinen abgeturnten Zustand. Sie fragt mich, wie ich mir den Verlauf unserer Verabredung denn genau vorstellen würde. Eigentlich ist ihre Frage voll okay, aber irgendwie ...

Naja, was schon: „Anblasen, ZA und dann fick ich Dir den Arsch haupstächlich im Doggy. Die Sosse in Gesicht und Mund.“

Mein Steuerungssystem hat sich aber feige zurückgezogen, wie bei ner Kathöse. Ich bin völlig abgeturnt, wobei ich gar nicht genau weiss, warum. Flavia ist schon okay, also wirklich nicht der Totalabturner, bei mir im Kopf stimmt´s nicht.

„Ich muss erst mal pissen. Ist das ein Problem?“

„Nö, aber nicht in meine Haare!“

Scheisse, da liegt eigentlich der Kick. Sie setzt sich ansatzlos und brav auf die Toilettenschüssel, schluckt sogar das, was geht, der Rest fliesst eben aus dem Schnabel. Immerhin. Die Stimmung steigt. Sie soll die restliche Pisse vom Boden auflecken. No Problem. Sie gehorcht. Geht auf die Knie, schiebt sich mit einer Hand die Haare zur Seite und schlürft. Immerhin. Die Stimmung steigt erneut.

Grossartige Begeisterung zeigt sie nicht, sie macht eben zunächst einfach alles. Danach BJ, wieder auf der Schüssel sitzend. Kniend hätte ich es für besser empfunden. Trotzdem ganz okay. Speichel und Ohfeigen erspare ich dem Mädchen. Meine Entscheidung ist situativ bedingt. Dann geht´s ins Bett. ZA und wieder BJ diesmal mit EL gut. Ich würde nicht sagen, dass sie einfach nur ihr Programm abspult, aber irgendwie spult sie es doch ab. Und mir geht es nicht anders. ZK (igitt, erst nach ZA) bleibt eher Durchschnitt. Der AV ist zwar auf den eigentlichen Ritt bezogen tatsächlich prima und jetzt geht sie endlich auch von sich aus ab, aber die körperlichen Möglichkeiten offenbaren Mängel. Das Hohlkreuz stimmt zum Beispiel nicht. Und wir finden einfach keinen harmonischen Rhythmus. Es passt einfach nicht.

Kein Abbruch, aber Pause. Flavia ist nicht von der Laune her abgeturnt, jedenfalls lässt sie mich das nicht spüren. Sie ist relaxt, völlig gelassen. Sie erzählt mir, dass manche Kunden sie dick fänden, und fragt mich, ob ich deren Urteil bestätigen würde. Sie ist wirklich nicht dick, hat kaum Fett, aber sie ist gross und insgesamt etwas kompakt gebaut. Die Bildchen aus dem Internet wurden wohl etwas „gestreckt“. Sie ist 23 oder 24, habe ich jetzt vergessen, studiert, und wir quatschen über dies und das. Dann fragt sie, wie wir weitermachen wollten, also ich. Strap-On vielleicht? Nö Danke. Aber ich müsste mal wieder pissen, vorher BJ, danach ZA und dann fick ich doch noch mal den Arsch. So vergeht die Zeit. Braves Mädchen, sie schluckt, aber wegen ihren Haaren erfolgt der Abgang direkt im Mund, ich bevorzuge Zungenspritzer.

Nach der, gemeinsamen Dusche, untermalt mit NS, lümmeln wir uns auf dem Bett. Sie fragt, ob sie noch eine Weile bei mir bleiben dürfe, sie hätte noch Zeit, bis sie zum nächsten Kunden muss. Kein Problem, ich fühle mich geehrt und nutze diese Möglichkeit, mich über das Nachtleben der Stadt zu informieren.

Flavia notiert mir einige Restaurant-Tipps auf einen Zettel. Ganz die Studentin, richtig akribisch, sortiert nach Carne (Fleisch), Rodizio (im Prinzip auch Fleisch, doch zusätzlich mit Buffet) und Kilorestaurant. Garniert von mündlich offenbarten Detail-Beschreibungen.

„Nachtleben? Heute ist Dienstag, da ist das schwierig, nach Mitternacht geht hier nicht mehr viel ...“

Ich frage nach zwei Wodka-Bars, die mir aus einem brasilianischen Reiseführer bekannt sind: „Pravda“ und „Soviet“.

„Die sind klasse! Aber da solltest Du um 22 Uhr hin, wie gesagt, heute ist ab Mitternacht alles geschlossen. Bis, bis auf eine Bar, die Babilónia, die hat 24 Stunden auf. Genau, da musst Du unbedingt hin!“

Na also, das Nachtprogramm steht. Nach Rotlicht hatte ich mich ausdrücklich nicht erkundigen wollen. Ehrlichgesagt hauptsächlich nur aus einem Grund: dem fehlenden Budget.

Flavia muss jetzt gehen, nur meine Vergütungsleistung fehlt.

„Wieviel?“

„Komm, das weißt Du doch.“

Ich schmeisse ihr 110 Reais hin.

„Mehr habe ich gerade nicht passend ...“

Sie schmunzelt.

„Hast Du nicht noch ein bisschen Kleingeld? Ich muss das Hotel-Parkhaus bezahlen.“

Okay, also gibt´s noch einen Fünfer.

Küsschen und Ciao.

Komisch. Also wirklich. Kaum hat Flavia das Zimmer verlassen, bin ich plötzlich (wieder) spitz. Es ist jetzt etwa 16:30 Uhr.


 

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Prompt werfe ich einen erneuten Blick in die Kontaktanzeigen. Etwa ein Dutzend kämen vom Text her durchaus in Frage. Aber trotzdem bleibt ein Volltreffer natürlich Glücksache. Auswahlkriterium ist auch der Preis. Manche wollen 150, andere 200 oder sogar mehr.


Eine Anzeige mit „Aline 18“, und „Bruna 19“, waren einer meiner Favoritinnen. Die Beschreibung Bruna´s klang irgendwie besser, auch wenn mein Fokus nicht unbedingt bei „Mulata“ lag. Manchmal hört man eine abgeturnte, eine verschlafene oder eine etwas, na ja, zu dunkle Stimme, dann legt man am besten wieder auf. Diesmal klingt alles ohne Ausnahme positiv. Ihr Apartment liegt gleich um die Ecke, eine Stunde kostet 70 Reais und Bruna sei auch sofort verfügbar. Also ziehe ich los.

Die Hausnummern in Brasilien sind zwar meistens logisch sortiert, aber nicht immer im 2 + 2 System, manchmal gibt es Sprünge und ich muss tatsächlich die kerzengerade Hausnummer 200 eine Weile suchen. Habe auch nicht ganz verstanden, ob man mir jetzt dritter oder dreizehnter Stock mitteilte. Ich steige zunächst im dritten Stock aus, kehre aber gleich wieder in den Fahrstuhl zurück, hier finden sich nur Arztpraxen oder so. Ich fasse Mut und frag den Fahrstuhlführer: „Putaria ist im dreizehnten, gell.“ Er nickt gelangweilt mit dem Kopf.

Mama-san öffnet die Tür, ich soll gleich daneben Platz neben. Da sitzt bereits ein Mädchen, etwas schüchtern, jung und durchaus und hübsch. Ich solle aber warten, da ich ja nach Bruna fragte. Eine andere schaut neugierig vorbei, setzt sich mir gegenüber, wir quatschen die üblichen Begrüssungsfloskeln. Auch sie ist süss, und wirkt sehr jung. Also gerade 18. Zahnspange. Tati aus Rio lerne ich ja erst später kennen, aber ich hatte auch zuvor schon einige mit Apparat im Mund. Das dritte Mädchen, das ich an dem Türrahmen zu den weiteren Apartmentzimmer erblicke, strahlt über beide Backen. Sie ist gross, und hat ein UNGLAUBLICHEN Vorbau, normalerweise registriere ich diese Eigenschäften erst spät. Diesmal habe meine Augen aber gar keine Chance, sofort darauf zu „stossen“. Ich stehe wie ferngesteuert auf: „Du musst Bruna sein, stimmts?“

Sie lacht immer noch, diesmal aber absolut unwiderstehlich. Sie passt 100 % ins Beuteschema. Gross, schlank, hübsch, jung, sympathisch und im Gegensatz zu der tabulosen Studentin eine versaute Ghettoschlampe! Ah, perfekt! Es laufen wieder „Filme“. Ich packe ihre Hand und wir gehen händchenhaltend und lachend in ihr Zimmer. Die Chemie stimmt.

Oh Mann, das Mädchen hat einen TRAUMKÖRPER. Die Titten, SENSATIONELL, angeblich „natural“, also nicht gemacht. Sieht und fühlt sich schlüssig an. Keine Narben, die Achseln überprüfe ich nicht, keine Pölsterchen, nicht zu hart. Ich bin da kein Fachmann, und in Wahrheit ist´s mir schnuppe.

Dann der erste Minuspunkt. Für AV will sie 20 mehr, ich krieg sie da bestimmt auf 10, und insgesamt 80 ist sie mir wert. Aber dann die absoluten Abturner. ZK nur mit Einschränkung und BJ nur mit Gummi. Das geht gar nicht, vor allem, weil ich ja aufs Facial nicht verzichen möchte. Auf der anderen Seite, die Chemie zwischen uns stimmt immer noch. Und ihre Optik ist wirklich, wirklich eine Wucht. Zudem hat sie mich mit ein paar Spielchen bereits absolut heiss gemacht. Presst ihren geilen Arsch an meinen Schwanz. Ihre prallen Titten liegen dabei in meiner Hand. Trotzdem, ich bin nicht nur damit beschäftigt, lasse mich nur kurz ablenken, die Abturner werden nicht vergessen.

„Ach, ne, BJ ohne, das geht gar nicht ...“

„Ich könnte noch meine Prima, meine Cousine rufen? Die ziert sich nicht.“

„Ist das die mit der Zahnspange?“

„Ja, genau, Aline!“

„Okay, für 100, aber mehr zahl ich nicht.“

Fragt mich nicht warum, Bruna willigt ein und holt ihre Cousine.

Aline ist ein Jahr jünger, aber zeigt weniger Tabus. Macht alles ohne weiteren Aufpreis mit: ZK, ZA, EL, AV, nur mit dem DT will´s nicht richtig klappen. Aber das wird durch ihr hübsches Gesicht kompensiert. Sie ist eine Morena escura, also eine Latina dunkleren Typs, kurz vor der Mulattin, aber hat noch deutlichen Indianeranteil im Blut. Richtig süss trotz Aparelho, Zahnspange. Die beiden sind miteinander blutsverwandt, das Inzuchtstabu wird auch in Brasilien normalerweise immer nur von den Vätern oder Onkeln gebrochen. Auch diesmal. Schade.

Trotzdem, ich bin nicht unzufrieden, die Teamarbeit funktioniert (den ethisch-moralischen Möglichkeiten gemäss). Die eine bläst das Kondom auf, die andere wird gefickt. Und Bruna hat mittlerweile offenbar vergessen, dass sie sich als Schwutte normalerweise bei den Züngeküssen ziert.




Bruna will nach etwa einer Dreiviertelstunde aus dem Zimmer springen. Aber, hey, ich hab sie ja noch gar nicht in den Arsch gevögelt.

„Los, geh auf die Vier (Doggy)!“

„Och, menno, draussen warten doch schon neue Kunden ...“

„Los, komm her!“

„Aber nur kurz.“

„Ja, ja, nur kurz ...“

Von einem Aufpreis ist jetzt nicht mehr die Rede.

*GRINS*



By the way, zufällig gefunden ...


Bruna verschwindet dann irgendwann tatsächlich als Aline nur noch mit meinem Abgang beschäftigt ist. Das dauert. Die Zeit ist eigentlich schon um, aber sie zeigt sich geduldig, empfängt die Milch wie geplant mit ihrem wirklich süssen Schnabel.

Ich zahle tatsächlich „nur“ 100 ohne weitere Verhandlungen. Ein privates Treffen nach Feierabend lehnen beide leider ab, obwohl ich mich grosszügig zeigen würde. Wäre ich länger in der Stadt geblieben, hätte ich die beiden sicher ein zweites Mal besucht. Auch die Verabschiedung wird zum Erlebnis. Alle zeigen sich nach meinem Duschgang sehr entspannt und locker. Auch die junge Blonde, die anfangs schüchtern war. Dieser Abstecher hatte sich gelohnt, echt ne klasse Aktion, nicht nur wegen Optik und Chemie.

Und endlich bin ich mal zufrieden. Die Hummeln geben für eine Weile Ruhe. Es ist gerade dunkel geworden, und etwa kurz vor 19 Uhr.

Alleine zu reisen hat seine Vorteile. Man bleibt flexibel. Man ist frei. Und man bremst sich nicht gegenseitig aus. Die Solotripss haben aber auch ihre Mängel. Abends alleine loszuziehen ist nicht immer ganz so einfach. Gerade auch beim Thema Essen gehen. Es sieht einfach blöd aus, wenn man alleine am Tisch sitzt. Ich kann´s nicht ändern und ziehe nach einer kurzen Erholungsphase im Hotel zu einem Rodizio-Restaurant. Ausser irgendeinem Süsskram am Morgen hatte ich nur Garotas, Mädchen verspeist. Der Laden liegt im selben Viertel, wie die beiden Wodkabars. Im schicken Stadtteil Batel.


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"http://www.batelgrill.com.br"]www.batelgrill.com.br[/URL]


Wieder mal ein toller Service zu relativ geringem (Fest-) Preis, aber vor allem das Buffet ist Spitze. Ich bleibe irgendwie am „Stroganoff“ hängen. Hier im Bundesstaat Paraná gibt es drei dominierende Auswandergruppen. Italiener, Deutsche und eben Slawen. Im Hinterland finden sich kleine Orte, in denen man problemlos mit deutsch durchkommt. Zudem finden sich seit den letzten Jahrzehnten auch viele Asiaten. Letztere sprechen zwar die Sprache, fühlen sich auch als Brasilianer, isolieren sich aber gerne und sind kaum vermischt.

Dann gehe ich in einer der beiden Wodkabars. Sie ist schick, aber es ist wenig los, ich bin alleine an der Theke und wechsle bald darauf zur anderen Location. Auch nicht unbedingt viel besser. Aber mir geht es mittlerweile nur darum, Zeit für die 24-Stundenbar, die Babilônia, totzuschlagen. Flavia meinte, ich solle erst nach Mitternacht hin. Ich lerne trotzdem irgendwann ein paar Jungs kennen und siehe da, der eine nimmt mich später mit. Prima, Taxikosten gespart und ich muss nicht schon wieder einen Laden ganz alleine betreten. Im Puff ist das ja okay, aber nicht in der „normalen“ Welt.

"http://www.pravdavodkabar.com.br/"]http://www.pravdavodkabar.com.br/[/URL]
"http://www.soviet.com.br/"]http://www.soviet.com.br/[/URL]
"http://www.babiloniaonline.com.br/mostraRestaurante.aspx?id=15"]http://www.babiloniaonline.com.br/mostraRestaurante.aspx?id=15[/URL]


Ich erinnere mich an einen Abend in Belo Horizonte. Ich war mit Bekannten unterwegs, die mich eben kannten: „Aber hier, in diesem Viertel, ist „normale“ Welt; SG, gell. Hier gibt´s keine Schwutten! Und schon gar nicht in dieser (Edel-) Kneipe!“

Ja, ja, ich hab verstanden.

Tz. Denn eine Viertelstunde später treffe ich beim ersten Klogang prompt eine Escortmaus, mit der ich mich mal privat in einem Café getroffen hatte. Der Kontakt kam via e-Mail zu Stande. Das Café trug den romantischen Namen „Três Corações“, drei Herzen, doch die Chemie stimmte beim persönlichen Kennenlerngespräch nicht. Ich hatte ihr wohl nicht gefallen. Jetzt war die Stimmung aber unbeschwert. Und auch ihre Freundinnen arbeiteten in der gleichen Branche. Das zum Thema „normale“ Welt.

Und, wie sollte es in Curitiba anders sein: Flavia sitzt an einem Tisch. Und prompt kennt auch mein neuer „Kumpel“ die Studentin. Ich selbst halte mich bedeckt und verzieh mich erstmal in Richtung Klo, auch so ein bisschen aus Verlegenheit. Ich steh auf Diskretion. Als ich zurückkomme, kommt mir Flavia entgegen:

„Komm doch an unseren Tisch, das sind alles Kommilitoninnen von mir, die wissen Bescheid, machen aber selbst kein Programa. Fühl Dich frei, wir sind ein toleranter Tisch (den letzten Satz sagt sie wortwörtlich)!“



Mein „Taxifahrer“ hat an einem anderen Platz Freunde gefunden und macht ein etwas verdutztes Gesicht, als ich mich zu der Mädchenrunde setze. Die Stimmung ist unbeschwert, normalerweise komme ich mit der etwas arroganten Art der oberen Mittelklassemädchen nicht so gut zurecht. Aber ich und mein Steuerungssystem sind entspannt, oder anders ausgedrückt, meine Handlungen sind durchaus schwanzgesteuert, aber nicht durch Notgeilheit geprägt, sondern souverän. Das bringt Punkte. Tja, was soll ich sagen. Irgendwann, es stossen noch weitere Bekannte, weiblich, wie männlich, zu unserer Runde, wir stehen mittlerweile an der Bar, irgendwann scheine ich einer ganz besonders zu gefallen. Ich hätte mir vielleicht auf den ersten Blick von anderen Anwesenden ein klitzekleines bisschen mehr Aufmerksamtkeit gewünscht, aber Sheila, wieder eine typische Latina, diesmal mit schwarzem, glatten Haar, hatte irgendwie einen ganz besonderen Narren an mir gefressen. Flavia half dabei ein wenig. Obwohl sie so ehrlich war, schmunzelnd zuzugeben, dass es mit uns beiden nicht so richtig in der Kiste klappte, förderten ein paar Hinweise die Neugierde von Sheila. Man könnte natürlich darüber diskutieren, ob Flavia ihre Freundin besonders mochte, oder ob gerade nicht. Aber, so oder so, das spielte für den weiteren Verlauf MEINER Abenteuer keine Rolle. Folglich hätte ich Sheila abgeschleppt, wäre sie mir nicht zuvor gekommen, und hätte das mit mir getan ...


Der Rest ist eigentlich Standard. Wir nehmen noch einen Absacker in der Küche, dort schlagen sich erstmals unsere Zungen, und dann geht es eben los. Ein typischer ONS, vom vorangegangenen Alkoholexzess geprägt. In der Nachttischschublade schlummert ein bereits leicht angebrochener 100er Pack Kondome. Angeblich hätte sie seit zwei Monaten (!) nicht mehr gefickt, deswegen sei sie auch nur (relativ) schlampig rasiert. Sie tobt sich aus, ich selbst habe nur Probleme mit Kondition und Müdigkeit. Deswegen lasse ich mich hauptsächlich bereiten, obwohl ich gerade bei ihr den Doggy Spitze finde. Aber so ist es auch nicht schlecht, die Nachttischbeleuchtung und die langen Haare sugggerieren mir in der Position, dass gerade ein Traumfrau auf mir hockt. Normalerweise, bei Tageslicht, würde ICH das nicht behaupten, obwohl sie eine Menge Parameter des Beuteschemas optimal erfüllt. Das Steuerungssystem schmerzt fast die ganze Zeit und ich brauche Ewigkeiten. Das passt, Sheila benötigte ebenfalls viel Zeit.

Der Rest ist wirklich nur Routine. Sheila putzt die Zähne, während ich unter die Dusche springe. Sie setzt einen Kaffee auf, wir sitzen wieder in der Küche, noch ein bisschen Blablabla und Austausch der Kontaktadressen. Sheila mag mich scheinbar wirklich oder will nur sicherstellen, dass ich auch wirklich aus der Stadt verschwinde. Sie fährt mich zum Hotel, wartet, und bringt mich auch zum Bahnhof, dort folgt der Abschiedskuss, der fast schon wieder Lüste weckt. Die romantische Zugfahrt bestreite ich mit allerhand neuer „Filme“ im Kopf allein ...




 

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SG

Märchenonkel
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Eigentlich hätte ich mir schon vorstellen können, meinen Aufenthalt in Curitiba zu verlängern. Ich war nicht viel länger als 24 Stunden in der Stadt und hatte immerhin neben der - allerdings etwas lieblosen Stadtrundfahrt - vier abwechslungsreiche „Abenteuer“ mit fünf Mädchen vorzuweisen. Dass ich dabei dreimal in die Tasche griff, relativiert das erfreuliche Jagdergebnis zwar ein wenig, aber auf der anderen Seite ... besser so, als gar keine Geschichten. Und auch der nächtliche Abschluss mit der Oberschichtsstudentin wurde nur aufgrund der vorherigen kostenpflichtigen Putaria-Kontakte möglich. Also, ich sehe bis heute keinen Grund zum Jammern.

Nur, eines war klar, jeden Tag könnte ich mir solch ereignisreiche Tage nicht mehr leisten. Etwas mehr als 500 Reais kostete der Tag, umgerechnet 200 Euro. Auch das schwang mit, als ich übermüdet und ein wenig angeschlagen, aber wohlgelaunt, mein Reisegepäck in den historischen Wagon des Serra Verde Express schleppte.


Die teilweise atemberaubende und abenteuerliche Eisenbahnverbindung durch das zerklüftete Gebirge zwischen Curitiba geht bis zur Hafenstadt Paranaguá, der spannendste Abschnitt endet im Bergstädtchen Morretes. Die einspurige Trasse, die einen Höhenunterschied von 1000 Metern auf einer Länge von 80 Kilometern bewältigt, wurde von Ferdinand de Lesseps, dem Erbauer des Suez-Kanals, konzipiert und nach seinen Plänen um die Jahrhundertwende gebaut.

Leider zog es an diesem Morgen/Vormittag ziemlich zu, die Hänge der Täler lagen in Nebel und Wolken. Ein Reiseleiter begleitet die dreistündige Fahrt und die Zeit wurde zusätzlich durch eine etwa drei dutzend köpfige Truppe internationaler Austauschschüler im Alter von 16 bis 18 Jahren verkürzt. Tja. Auch in Australien leben hübsche Mädchen (und die Verbrechen des aus Sheffield geflohenen Ursprungsfamilienoberhauptes sind bestimmt schon längt verjährt).



Die Rückfahrt nach Curitiba (von Morretes aus) könnte man auf der „Estrada da Graciosa“ bewältigen, aber mich zog es ja erstens weiter in den Süden und zweitens, erweckten die auf beispielsweise YT zu findenden Eindrücke keine grösseren Bedürfnisse und liessen keine wesentlichen Unterschiede zu einem Tagesausflug in den Odenwald erkennen ...



Ich stieg also in Morretes aus, von dort wollte ich nach dem Genuss der regionalen Spezialität „Barreado“ in den Regionalbus in die Hafenstadt Paranaguá. Die Stadt hatte mir nicht viel gesagt, aber ich erinnerte mich an ein paar Matrosen, die vor 20 Jahren dort regelmässig vor Anker lagen ...

Barreado ist ein Eintopf, der seinen Namen dem mit Lehm versiegelten Tontopf (port. Barro= Ton, Lehm) verdankt, in dem er früher 24 Stunden lang gekocht wurde. Wichtigste Zutaten sind Rindfleisch, Speck, Zwiebeln, Tomaten, Essig und Knoblauch. Serviert wird das Gericht traditionell mit einem Brei aus Farinha de Manioca (Maniokmehl), süßen Bananen (beispielsweise Nanica) und Orangenscheiben. In manchen Rezepten wird das Maniokmehl direkt in den Eintopf gegeben und das Ganze anschließend mit poliertem Reis serviert. Das Fleisch wird durch die Zubereitung fast komplett fettfrei, durch Essig und die Fruchtzutaten ergibt sich ein für (mittel-) europäische Zungen eher ungewohnter süss-saurer Geschmack.



Nachdem eine Einheimische, mit der ich am romantischen Bahnhof Morretes ins Gespräch kam, den Tipp meines brasilianischen Gastronomieführers begeistert unterstrich, suchte ich das Restaurant „Armazém Romanus“ auf, ein wunderschönes und ausgesprochen liebevoll eingerichtetes, relativ kleines Lokal mitten im historischen Innenstädtchen. Zur Mittagszeit und unter der Woche war das Restaurant kaum besucht, und als ich mich von meinem Tisch erhob, um eine Zigarette zu rauchen, bot man mir an, gleich auf der Terrasse - umgeben von Bananenstauden - zu speisen. Wen ich auch immer als weibliche Begleitung dabei gehabt hätte, das Mädchen wäre sicher ebenso begeistert gewesen, wie ich es war. Das ist halt die Crux am Single. Ich ass allein und wurde nur ab und an durch den aufmerksamen Kellner und den Maître selbst unterhalten (ich glaube, die hatten vermutet, ich könnte ein Restaurantkritiker oder ein Reiseführerschreiber sein).

Solche blöden Spielchen, wie im „Barreado“-Filmchen blieben mir (glücklicherweise) erspart. Das „Armazém Romanus“ wurde von den beiden anerkanntesten nationalen Gastronomieführern („Veja“ und „Quatro Rodas“) mit einem Stern ausgezeichnet. Völlig zurecht. Und zwar wegen der Küche, vielleicht dem Ambiente, aber ganz bestimmt nicht wegen Kasperletheater für „Qualitätstouristen“ ...

Leider findet sich weder eine in irgendeiner Form aussagekräftige Internetseite oder Bilder im Reich des Internet, deshalb hier lediglich noch ein Filmchen über die Gesamtthematik. Vielleicht interessiert es ja irgendwen?

 

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Märchenonkel
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"Skandalreport" im brasilianischen Fernsehen

Aus aktuellem Anlass ->

"Deutsche Reisebüros verkaufen Brasilien als Sexparadies", lautet einer der reisserischen Kernaussagen in einer aktuellen Reportage von "Fantástico" des brasilianischen Fernsehsenders GLOBO.


"Zwei (kleine) Mädchen, die eine erscheint als ungefähr 6 Jahre, die andere maximal wie 4tanzen gemeinsam mit Prostituierten (Programmädchen = Grarotas de Programa) auf der Tanzfläche ... dieses Lokal in Natal (RN) ...
"

In der Reportage wird (u.a.) über das Mytery-Shopping in zwei Reisebüros aus NRW berichtet, die in ihrer Angebotspalette auch Zimmer in einer Pension mit angeschlossener Bar (am Morgen = Frühstücksraum) und Keller-Diskothek in Recife (PE) vermitteln. Vor drei Jahren stand die Pousada "Bamboo" und deren Betreiber aus Österreich und Deutschland bereits wegen eines bis heute (vermeintlich) ungeklärten Tötungsdelikts an einen brasilianischen Ingenieur (und ferner wegen dem spurlosen Verschwinden einer ehemaligen Mitarbeiterin) in den Schlagzeilen. Die Reportage hat nun auch bei "uns" grössere Wellen geschlagen, die Pension "Bamboo" wohl hauptsächlich nur zur Schadensbegrenzung aus den Reiseprogrammen der beiden durch die Sendung angepissten Reisevermittler gestrichen, die Pousada wurde von den brasilianischen Behörden mittlerweile geschlossen. Allerdings "nur", weil der Beherbergungsbetrieb (also dort, wo die Gästezimmer sind) vom Diskothekenbetrieb lediglich durch eine einfache (und mehr oder weniger unbewachte) Glastür abgetrennt ist, und so lt. Behörden nicht von zwei getrennten, voneinander unabhängigen Betrieben gesprochen werden könne. Statt um eine Pension und benachbarter Bar/ Diskothek, handle es sich um eine "Boate" (Puff/ Strippschuppen/ Kontaktbar) mit angeschlossenen Zimmern ... Seltsam, dass sie das jetzt erst bemerkten ...

Die Darstellung der KRONE ist (wie kaum anders zu erwarten war) in vielen Details schlichtweg falsch, aber birgt trotzdem einige Informationen und ist, vor allem, auf deutsch.


"http://www.krone.at/Nachrichten/Oesterreicher_in_Brasilien_unter_Mordverdacht-Bordell_als_Herberge-Story-251102"]www.krone.at/Nachrichten/Oesterreicher_in_Brasilien_unter_Mordverdacht-Bordell_als_Herberge-Story-251102[/URL]
[FONT=&quot]

[/FONT]"http://www.folhape.com.br/index.php/caderno-grande-recife/625622?task=view"]www.folhape.com.br/index.php/caderno-grande-recife/625622?task=view[/URL]

 

Dukedruide

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Tolle Story! Ich habe mittlerweile alle Threads von dir gelesen und es hat vorzüglich unterhalten.Bei Deinem Frauenbeuteschema hast Du da mal Kolumbien ausprobiert?.Senegal und die Elfenbeinküste haben frauentechnisch auch eine Menge zu bieten.Stellst Du bald neue stories bald hier rein? Gruss Dukedruide:hut
 

SG

Märchenonkel
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Es erschaudert mich bis heute, wenn man mich direkt oder indirekt als "Sextourist" bezeichnet. Obwohl ich das vielleicht bin, flog ich noch nie in ein "Urlaubsparadies" (nur) WEGEN der Frauen (und Mädchen), sondern allenfalls AUCH wegen der Frauen (und Mädchen). Somit konnte mich das "echte" Afrika irgendwie nie locken. Anyway, Kolumbien lag im persönlichen Fokus, galt aber viele Jahre als zu gefährlich, favorisiert hatte ich Venezuela, mittlerweile nicht nur wegen/seit Chavez ebenfalls sehr kitzlig, mein Kurzbesuch in Paraguay, dem Reiseziel, dass ich vor meiner ersten Brasilienreise ursprünglich anvisiert hatte, bot auch genügend Potentiale. Glücklicherweise trifft man in Frankfurt und sicher auch anderswo Zeitgenossen mit mehr oder weniger allen möglichen Migrationshintergründen, so zählen oder zählten auch Kolumbianerinnen, Venezuelanerinnen, Cubanerinnen und Westafrikanerinnen zu meinem Bekanntenkreis ... meiner Meinung nach trifft man schon zu oft und auf zu viele "durchgeknallte" in Europa gestrandete Brasilianerinnen (vielen scheint erst hier das Hirn "durchgeknallt" worden zu sein), und was für die gilt, gilt gemäss meinen bescheidenen Erfahrungen noch mehr für Caribean Dream Girls und extraordinär für Akrikanerinnen.


Hier ein kleines Guzel, weil es derzeit (endlich) wieder ein bisschen in den Fingern juckt ->



Verabredung mit einer Brasilianerin

Rio de Janeiro, Samstag, 28. Dezember 2002
Bis heute weiss ich nicht, warum. Perigoso, mein Reisekumpel, bettelte mal wieder. Ich solle ihn und seine LT Eliane UNBEDINGT zum Abendessen im Luxusrestaurant „Marius“ begleiten. Eigentlich wollte ich entspannen, Aline, die Peepshow-Stripperin war gerade gegangen, von meiner (super-) LT, J*****, wollte ich mich nach Mitternacht verabschieden, sie flog am nächsten Morgen zurück nach München. Auch unser Urlaub ging an diesem Tag zu Ende, im Gegensatz zu ihr allerdings des nachts. Andere Optionen hatte ich nicht, aber mehr war auch kaum zu handlen.

Ich liess mich überrden. Anstelle TV und dösen, nun also Duschgang, (schick) ankleiden und warten, denn Perigoso wollte ja nicht nur mit mir, sondern gemeinsam mit Eliana in das Restaurant und Eliane ist eine Brasilianerin. Da gehört warten zum Programm.

Ihr Ehemann war für den nächsten Tag angekündigt, diese unsere letzte komplette Nacht also auch Perigoso´s späteste Möglichkeit für einen Abschiedsfick. Eliane wollte uns gegen 20:30 Uhr in der Hotelbar treffen. Der Tisch war für 21 Uhr reserviert. Zumindest mir war klar, dass Eliane frühestens um Punkt 21 Uhr am Tresen sitzt, eher sogar noch ein paar Minuten später. Ich machte also langsam, aber warten musste ich trotzdem. Jetzt war es 21:30 Uhr. Perigoso hatte in der Zwischenzeit bereits mehrmals mit seiner LT telefoniert. Typisches Rumgedruckse, sie sei schon auf dem Weg, käme gleich, nur noch fünf Minuten, dann doch wieder 10, furchtbar.

Mittlerweile ärgerte ich mich. Die Tischreservierung war hinfällig, und ich ahnte, dass wir uns in eine ewig lange Schlange einreihen müssten, um doch noch einen Platz zu finden. Irgendwie hatte ich mich innerhalb der letzten Stunde mit dem Gedanken angefreundet, in einem Spitzenlokal Meeresfrüchte zu verspeisen, und nun schien dieses Vorhaben in Gefahr. Ausserdem betrübten viel banalere Gründe meine Laune. Ich hatte schlichtweg Hunger, frass schon das ganze Salzgebäck in der kleinen Hotelbar leer.

Um 22 Uhr erscheint endlich Eliane. Aber nicht allein. Eigentlich war es ja vielleicht (grundsätzlich auch) nett gemeint. Sie organisierte für SG mal wieder Mädchen, wie ein paar Tage zuvor am Strand. Auch zwei hätten vielleicht mein Herz höher schlagen lassen. Aber sie hatte sage und schreibe vier Weiber im Schlepptau. Aber kein Vergleich zu den Bräuten, die sich aufgrund ihrer Kuppeleien ein paar Tage zuvor zu mir an den Strand gesellten. Doch das ist eine andere Geschichte. Abgesehen davon, ensprechende Bekanntschaften passten überhaupt nicht in meinen Zeitplan. Eine Freundin hätte ich ja gegebenenfalls sozusagen als Anstandsdame akzeptiert, mit der Folge, den entsprechenden Konsum dieses Mädchens finanzieren zu müssen. Aber vier? Ich schicke alle fort, Eliane meint, ich solle mich wenigstens für eine entscheiden, aber meine immer finsterer werdende Laune lässt nur die Komplettabsage zu. Eines der Mädchen flennt, ich bin drauf und dran die gesamte Farce abzublasen, ich bleibe nur wegen Perigoso, der auch langsam aber sicher mit den Nerven fertig ist. Trotz der Abturner bin ich noch am entspanntesten, kein Wunder. Aline wäscht sich wahrscheinlich immer noch die vollgepissten Haare, bevor es zur Arbeit auf den Strassenstrich (Nebenjob) geht, und J***** macht sich langsam frisch für mich. Ich würde mich auch mit einem Fleisschspiess an einem Strassengrill um die Ecke begnügen, auch wenn mich zwischenzeitlich die Festmahlidee begeistert hatte.

Es sind nur ein paar hundert Meter. Jetzt wird auch Perigoso grantig, als Eliane für den kurzen Weg ein Taxi ruft. Völlig klar, die Tischreservierung ist hinfällig und zu allem Überfluss quält sich die Schlange wartender Gäste bis auf die Avenida. Wir stellen uns zunächst dazu. Ich überlege, mich abzuseilen, doch langsam siegt auch bei meinen beiden Begleitern die „Vernunft“:

P: „Das dauert ewig, wollen wir nicht lieber woanders hin?“
E: „Ich muss nachher noch an den Flughafen!“
P: „Ja, ich weiss ... äh, morgen.“
E: „Mein Mann kommt morgen, ich muss aber heute hin.“
P: „Heute? Wieso denn das?“
E: „Ich muss HEUTE um Mitternacht in Richtung Flughafen abfahren, mein Mann kommt MORGEN um 1 Uhr früh an.“

Ey. Ich mein, ... hallo? Jetzt war es 22:30 Uhr. Verspätung, Schlange, kein Schnellimbiss, sondern teures, wirklich teures Luxusrestaurant und ich nehme mal an, auch ein Abschiedsfick stand auf dem ursprünglichen Plan ...



Mir war mittlerweile alles schnuppe. Hauptsache mir passiert nichts ähnliches mit meiner LT J***** (ha, aber auch das Treffen ist eine Geschichte wert ...). Perigoso schien immer noch oder jetzt erst recht verwirrt, wir beschliessen, erneut in ein Taxi zu steigen. Auf eine bessere Idee, als in das recht ordentliche Rodizio-Lokal Porcão im Nachbarstadtteil Ipanema zu fahren, kommt er trotz meiner Hinweise auf das viel zu kleine Zeitfenster nicht. Ich hätte an seiner Stelle Eliane auf mein Hotelzimmer geschleppt, ihr im Notfall die Schokoriegel aus der Frigobar gereicht und dann als Minimum wenigstens einen abschliessenden BJ durchgesetzt. Aber er hatte die Gesamtproblematik scheinbar immer noch nicht ganz erfassst, war auf das gemeinsame Festessen fixiert. Eliane begreift etwas schneller. Als wir mal wieder im Stau festsitzen, steigt sie in einer Mischung aus Verzweiflung und Wutanfall heulend aus dem Taxi.

„Es hat alles keinen Sinn! Ich muss zum Flughafen, meinen Mann abholen.“

Wie bei allen Brasilianer(innen)n sind alle anderen schuld, wenn man selber einen Fehler macht. In Eliane´s Fall trifft es Perigoso:

„Du hättest mir sagen müssen, dass ich pünktlich kommen muss, wenn das Zeitfenster so knapp ist!!“

- Fortsetzung folgt
 

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Märchenonkel
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Gerade war Eliane in Tränen aufgelöst aufgrund ihrer ehelichen Verpflichtungen und den damit einhergehenden Terminschwierigkeiten aus dem Taxi gesprungen. Perigoso war die Lust auf ein feudales Abschlussessen (in einem Luxusrestaurant) vergangen und wies den Taxifahrer an, uns nicht, wie ursprünglich geplant, nach Ipanema zu fahren, sondern ins Hotel. Er bat mich, ihn bei seinen hektischen Telefonaten mit Schwutten zu assisiteren, denn er brauchte Ersatz. Unsere „fette“ Sau, Perigoso´s erste LT und meine erste Portugiesischlehrerin, Fabiana/Patricia war beschäftigt, keine Chance. Auch Marcia, Perigosos´zweite LT, sagte ab, zog eine Arbeitsnacht im Help dem angebotenen „Familienprogramm“ vor. Eliane, seine dritte LT war wohl bereits auf dem Weg zum Flughafen, um den Ehegatten in Empfang zu nehmen. Viel mehr Optionen fanden sich nicht, auf die mein Reisdekumpel Lust verspürte. Eigentlich gab es nur noch Sheila, alle anderen musste er in der Pfeife rauchen. Xena, die junge, ungepflegte mit den dicken Dingern von unserer Insider-Abschlussfeier, zum Beispiel. Eine andere Dirne war bildhübsch, schien tatsächlich ein wenig verliebt, war aber wohl insgesamt zu langweilig. So blieb also nur Sheila, oder die Vorort-Akquise vorzugsweise im Help. Auch Sheila wollte in diese Kuppeldiskothek, versprach aber einen Besuch nach Feierabend. Das hiess also um 4, 5 oder sogar erst 6 Uhr morgens und mittlerweile war uns bekannt, was wir von Versprechen brasilianischer Schwutten zu erwarten hatten ... also rief Perigoso noch einmal bei Marcia an, insgesamt sowieso seine heimliche Nummer eins, die nur ein Problem mit sich brachte: Sie war absoluter Vollprofi, Luxusschwutte und verlangte tüchtig Geld. Und Perigoso zahlte ab und an, zwar verhältnismässig wenig, aber er bezahlte Marcia eben im Gegensatz zu Eliane. Da zahlte ja der Ehemann. Perigoso bettelt, buhlt, flirtet, gibt Komplimente, quengelt. Als sie endlich nachzugeben scheint, wird verhandelt und gefeilscht. Für 200 Reais, damals 60 Euro, gibt sie ihr endgültiges Okay. Na ja. Immerhin.

Ich fühle mich gut, denn ich muss mein Mädchen ja nicht vergüten. Wenn sie doch Geld verlangt, wird die Beziehung lautstark und im Streit beendet, doch ein paar Tage später fällt sie mir wieder um den Hals.

Die Erinnerungen meiner ersten Reise hatte ich nie komplett in einem Zug geschrieben. Erst jetzt, hier in diesem Forum, wenn auch in Etappen und immer noch mit Lücken, schilderte ich den Verlauf. Mir fiel dabei auf, dass ich von den harmonischen Beziehungstagen kaum Stoff für Geschichten finde. Meine Abenteuer erlebte ich immer nur an den Tagen der Trennung. Und die fand ich meist gar nicht so „unharmonisch“ ...

Eigentlich bin ich um Mitternacht mit J**** in meiner Hotelbar verabredet. Am nächsten Morgen fliegt sie zurück nach München (LH), ich am selben Abend nach Frankfurt (AF). Immerhin ist sie so gut erzogen, dass sie mich nicht einfach so versetzt, sondern telefonisch informiert, ihren letzten Abend im Help verbringen zu wollen. Sie sei schon auf dem Weg. Ich solle das aber gefälligst unterlassen. Das klang nicht als Empfehlung, sondern als Befehl. Leck mich!

Was will sie überhaupt im Help? Auch die Mädchen müssen Eintritt zahlen, damals zwar „nur“ 18 Reais VOR Mitternacht und 23 Reais danach, aber immerhin. Zum Vergleich: In der Vila Mimosa kostete eine ST (max. 30 Minuten) inklusive „Zimmer“ plus Gummi 21 Reais, den Mädchen blieben 15. Und J***** flog am nächsten Tag zurück zum millionenschweren Ehemann in Spe. Also wozu Help und Geldverdienen? Und warum schon wieder dieser Stimmungswechsel, wir hatten doch erst kürzlich die Friedenspfeife geraucht und nicht nur das? Scheisse. Auch meiner letzten Nacht droht das Fiasko. So wie bei Perigoso zuvor. Mist.

Ich schau zunächst im fussläufig leicht erreichbaren „No name“ vorbei. Dort hatte ich ganz im Inneren meiner schwarzen Seele auf die blutjunge Jungschwutte Renata gehofft, aber das ist erneut eine andere Geschichte. Und im „No Name“ ist überhaupt nichts los. Also geht´s ins Help. Auch wenn ich mir von einer Schwutte bestimmt keine Vorschriften machen lasse, Ärger ist bei einer Begegnung eigentlich vorprogrammiert.

Der Laden ist heute wieder mal gestopft. Es ist das Wochenende vor Sylvester, Weihnachten ist endlich Geschichte und die Stadt bzw. die einschlägigen Viertel der Zona Sul, allen voran Copacabana und Ipanema, quillen vor binnenländischen und internationalen Touristen über. Und vor Voll- und Semiprofis. Wahnsinn. Doch mir bleibt eigentlich gar nichts anderes übrig, ich bin auf J***** fixiert, und J***** wohl oder offenbar sogar eindeutig auf mich. Ich stehe irgendwo eingepfercht von anderen Schwutten zwischen Tanzfläche und Bar, als sie mich mit grimmiger Miene zweisprachig begrüsst: „Du schuldest mir noch Geld!“

Sie läuft davon, kommt wieder, beschimpft mich, schnauzt mich an, haut ab, kommt zurück, beleidigt erneut, zetert, ... die anderen Schwutten in der Nachbarschaft grinsen bereits vergnügt. Eigentlich könnte ich mich anderen Aufgaben widmen, aber ich muss eingestehen, dass mich das Mädchen fasziniert. Ja, völlig banal, ich finde sie eben BILDHÜBSCH, bin richtig vernarrt, obwohl die sexuellen Exzesse mit Aline oder der zugeknallten Kokserin aus dem Complexo do Alemão um Welten besser waren als mit ihr. Trotzdem, sie ist eindeutig meine Nummer 1, so ne richtige Vorzeige-„Freundin“, mit der man sich auf Goethe-, Kaufinger oder Tauentzienstrasse, Schildergasse oder Kö nicht blamiert, im Gegenteil, punktet.

Irgendwann wird mir das Gejammere zu bunt. Ich zücke 50 Reais und drücke sie gut sichtbar für unser Publikum J***** in die Hand: „Da nimm das Scheiss Geld und hau ab!“ Ich glaub, ich sag´s sogar auf portugiesisch. „Vai embora“, verpiss Dich.

J***** seufzt erleichtert: Gott sei Dank, das Geld brauche ich dringend für´s Taxi (zum Flughafen)!“

Sie steht zwar jetzt seitlich, in Startposition, wieder in die Dunkelheit abzuwandern, lächelt aber plötzlich. Ist ganz zahm. Die Stimmung scheint ins positive zu kippen. Ich werde auch relaxt, kann ebenfalls wieder schmunzeln. Gebe ihr einen Klaps auf den (GEILEN) Hintern: „Los, hau jetzt ab!“, allerdings in freundlichem Ton, etwas kokett vielleicht.

Ich habe zwar 50 Reais verloren, viel mehr Bargeld steckt nicht in meiner Tasche, aber scheinbar bei den brasilianischen Zuschauerinnen Respekt gewonnen und keinen Spott: „Sag mal, bist Du Zuhälter?“ Pfff. Ich?

J***** schwänzelt wieder vorbei, schnurrt jetzt: „Soll ich Dir vielleicht doch meine e-Mail-Adresse und meine Telefonnummer in Deutschland geben?“ Ich nutze meine Chance und mache einen zusätzlichen Charaktertest: „Du, J*****, ich habe Dir mein ganzes Geld gegeben. Hast Du nicht vielleicht doch 10 Reais für mich?“

Sie geht an einen der Getränkebonschalter und wechselt den Fuffi, den ich ihr vor wenigen Minuten zugestand. Sie gibt mir tatsächlich einen Zwanziger zurück, fragt später noch einmal nach, ob ich vielleicht nicht noch mehr Geld bräuchte ... brasilianische Schwuttenlogik. Ich erinnere an den Eintritt, den auch sie (zuvor) zu zahlen hatte, im Minimum 18 Reais. Der Flughafentransfer kostete damals 35 Reais. Jetzt erhielt sie zwar 50 Reais, gab mir aber 20 zurück und hätte mir noch mehr gegeben, wenn ich darum gebeten hätte. Warum stritt sie mit mir? Warum in Gottes Namen hatte sie unser ursprüngliches Date überhaupt gecancelt und ist ins Help?? Spätestens ab diesem Zeitpunkt stelle ich mir derartige Fragen in Bezug auf (bestimmte) Brasilianerinnen nicht mehr. Bei den eher unwichtigen, belanglosen oder nicht allzu teuren Dingen gebe ich Brasilianerinnen immer recht. Hinterfrage ihre aus unseren europäischen Augen überwiegend idiotischen Handlungsweisen nicht mehr. Es gilt, seine eigenen Kräfte auf die wichtigen Dinge zu bündeln und sich dort durchzusetzen. Alles andere spielt keine Rolle, ist nur sinnloser Energieverlust, meistens noch verbunden mit schmerzhaften Konsequenzen. Ungefähr so zwecklos, wie die Suche nach dem heiligen Gral oder nach der Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens.

- Fortsetzung folgt
 

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J***** turtelt, springt kurz weg, überreicht mir ein Zettelchen mit ihren Kontaktdaten aus Deutschland und schliesslich kommt die Zauberfrage:

„Willst Du mich nach Hause begleiten?“

Logisch will ich das.

Hoffe natürlich auf ein Schäferstündchen. Auch die Copacabana ist nachts nicht ungefährlich. J***** haust nur wenige Meter weg vom Help in einer kleinen, nur wenige hundert Meter langen Seitenstrasse, ich müsste jetzt gucken, wie sie heisst. Auf dem kurzen Stück passieren wir an im doppelten Sinne dunkeln Gestalten, die am Strassenrand lungern. Alleine, auf dem Rückweg, könnte die Situation für mich als hellhäutiger Gringo trotz dunkler Strandtönung doch noch brenzlig werden, auch jetzt mit J***** in Begleitung hätte es das werden können. Meine trotz des heutigen Geldgeschenks eigentlich (von meiner Seite) unvergüteten LT will partout nicht mit in mein Hotel. Hoch zu ihr darf ich aber auch nicht. Das sei dem Dono, dem Vermieter nicht recht. Diese Begründung halte ich für etwas unwahrscheinlich. Zumindest fehlt ein wichtiges Detail. Es stimmt vielleicht, nur wurde etwas vergessen: Sie nächtigt im gleichen Bett wie der „Dono“ und sicher nicht nur das. Möglichkeit zwei, die Unterkunft ist derart schäbig, dass ihr eine Inspektion meinerseits peinlich ist. Durchaus im Bereich des Möglichen, das Haus hat beispielsweise keinen Nachtportier. Ich tendiere aber zu Version eins. Mit dem erwähnten Zusatz.

Vorhin hatte Perigoso gebettelt. Jetzt bettele ich. Zunächst ohne Erfolg. Wenn ein Taxi käme, hätte ich verloren. Sie würde es anhalten und mich (erfolgreich) zwingen, einzusteigen. Doch in dieser Ministrasse herrscht überhaupt kein Verkehr. Die windigen Gestalten kauern immer noch hinten an der Ecke am Strassenrand. J***** wankt. Will oder kann mich einerseits nicht mit aufs Zimmer nehmen, doch den Fussmarsch in mein Hotel hält sie für zu gefährlich. Sozusagen Patt. Meine ursprünglich erhoffte Abschiedsnacht hatte ich eigentlich bereits vorhin bei J*****´s Anruf ad acta gelegt. Das Thema Abschiedssex noch nicht. Jetzt sah ich eigentlich nur noch eine Möglichkeit. Hier auf der Strasse. Ich bettle also immer noch, kämpfe nur eben jetzt um eine andere Sache. Einen Strassenfick oder wenigstens, wenigstens um einen BJ. J***** schwankt. Und fällt schliesslich. Und zwar so, wie es sein soll, auf die Knie.

„Heute habe ich Dein Sperma geschluckt, hast Du gesehen?“

Logisch habe ich das.

Der Heimweg ist entgegen ihren Befürchtungen kein grösseres Problem. Ich laufe die Strasse weiter, biege nach links und schon sehe ich ein Taxi.

Ich weiss nicht, ob es mir gelang, den schwierigen Charakter meiner LT ausreichend zu beschreiben. Mit ihren Launen, dem ständigen Zorn, der tief in ihrem Wesen steckte. Auf Knopfdruck kann sie weinen. Und mit gleicher Systematik absolut bezaubernd lachen. Im Alter von 14 Jahren fing sie an, an der Copacabana anzuschaffen. Knapp 10 Jahre ist der Karrierestart jetzt her. Und auch bei ihr die mehr oder weniger gleiche Schallplatte: Vergewaltigung nachdem die Brüder im Drogenkrieg fielen, Drogenmissbrauch. Ich stand schon immer auf Problemkinder, Femme fatales, vielleicht liegt darin meine Begeisterung. Der Abschied ist richtig romantisch. Trotz einiger Sequenzen mit Romantikfaktor, unser Miteinander war nicht geprägt davon, sondern auf Hass-Liebe, Sympathie, Anerkennung und irgendwie trotz aller Eskapaden auch Respekt. Jetzt aber kullern ein paar Tränen. Und ich glaube, ihre Gefühle sind echt. Sie ist eben zerrissen. Hatte mich zwischenzeitlich gefragt, ob ich sie vielleicht heiraten möchte. Das Leben mit ihrem Ehemann in spe scheint eine noch grössere Zweckgemeinschaft, als die Basis, die sie bei mir gefunden hatte. Ihren Zukunftsgatten hatte ich auch mal kurz am Telefon.



Femme Fatale


Es ist zwar noch dunkel, aber der Sonnenaufgang liegt unmittelbar bevor, als ich die Hotellobby betrete. Auf meiner Etage angekommen, vernehme ich lautes Türhämmern und Gezeter. Sheila steht wutentbrannt vor der Tür von Perigoso, die direkt gegenüber meiner liegt.

Sheila war also tatsächlich nach Feierabend ins Hotel gekommen, nur war Perigoso mit Marcia beschäftigt und lag laut seiner anschliessenden Berichterstattung schon mit seiner LT im Schlaf. Marcia hätte sich angstvoll unter die Decke verkrochen, als Sheila ihren Terror immer mehr verstärkte. Den aboluten Höhepunkt hatte ich wohl verpasst. Noch bevor ich mein Hotelzimmer erreiche, stapft sie mir wutschnaubend entgegen, schreit irgendwas und schliesst die Hasstirade mit folgendem Satz: „Fuck offi!“

Das nach Verniedlichung klingende „I“ ist einfach nur ein brasilianischer Sprachfehler. Endet ein Wort mit einem harten Konsonanten, wird – mehr oder weniger unwissentlich – ein „I“ daran gehängt. Aus der Fluggesellschaft „TAP“ wird „tapi“, aus der ehemaligen „VARIG“, „varigi“, aus „Help“, „elpi“, weil sich Brasilianer auch mit dem Buchstaben „H“ schwer tun. Aus „Citibank“ wird „Sittschi-Banki“, darauf muss man als Newbie erst mal kommen, wenn einer „Sittschi-Banki“ sagt und damit „Citibank“ meint. Sie sagt also „FUCK OFFI!“, und ich find´s lustig.


Brasilianischer Werbesport: Help(i) Desktop(i) & Notschibook(i) ...


Sheila war der erste Mega-Hammer, den Perigoso aus dem Help entführte. Eine Superoberspitzenklassen-Drecksau mit Panther-Tatoo auf dem Rücken, mit ungeheurem Temperament. Ein bisschen zuviel für meinen Freund, sie steht eindeutig auf harten, sehr harten Sex. Ich hatte es schon einmal geschrieben, trotzdem wiederhole ich gerne, dass Perigoso mit wenigen Ausnahmen ein sehr gutes Feedback von Seiten seiner Verflossenen in Bezug auf Sex erhält. Insgesamt sicher ein viel besseres Zeugnis, als ich. Aber er hat seine übersichtlichen Fetischs, ist fast ein bisschen Etepetete, für die Abgabe von zum Beispiel Ohrfeigen ist er nicht geschaffen. Da lacht er selber drüber, also kann ich es auch schreiben. Und, was ich eigentlich sagen wollte, Sheila steht eben auf rough sex. Da muss man kein grosser Hellseher sein. Sheila stand nicht ganz oben auf meinem „To-Do-Zettel“, doch wenn sich eine Gelegenheit ergeben hätte, na ja, dann hätte ich sie zu nutzen versucht. Nur, es fand sich bislang keine Situation, bis eben jetzt.

Aufgrund ihrer Wut lasse ich sie – selbst schmunzelnd – zunächst an mir vorbeiziehen. Sie schien mich gar nicht wahr genommen zu haben, so zornig war sie. Sie steigt in den Fahrstuhl, und als ich meine Tür aufschliesse, öffnet Perigoso einen Spalt seiner.

„Ist sie weg?“
„Ey, Servus! Hehe, ich glaube ja. Was war denn los?“
„Dieser Idiot von der Rezeption hat Sheila hoch gelassen, obwohl Marcia schon in meinem Bettchen liegt ...“
„Hm. Wie wär´s denn mit nem Dreier?“
„Das wär schon was, aber frag doch mal die beiden Furien? Marcia hat richtig Schiss bekommen. Der Terror geht jetzt bereits eine gute Stunde!“

Das Zimmertelefon von Perigoso klingelt, im Erdgeschoss gibt es einen öffentlichen Apparat. Folglich ist Sheila immer noch im Hotel. Und das ist gut so, jedenfalls für mich. Bevor ich mich über eine verpasste Gelegenheit ärgern kann, poltert es wieder an Perigoso´s Tür. Ich hatte mir eben gerade ein Absacker-Bier aus der Frigobar gegriffen. Und jetzt endlich bietet sich meine Chance. Ich versuche, Sheila zu beruhigen, was gelingt. Ich versuche, Sheila´s Wut auf Perigoso einzudämmen, was ebenfalls offensichtlich funktioniert. Ich versuche, Sheila den Zahn zu ziehen, was ist eigentlich ihr Hauptproblem? An verpasste Vergütungseinnahmen glaube ich nicht, sie schaute freiwillig und zumindest monetär selbstlos bei Perigoso vorbei. Also komme ich nur auf zwei Optionen, Sex oder Sehnsucht nach Schlaf im Luxusbett, eine dritte Möglichkeit schliesse ich bei meinem Kumpel aus, Koks.

Also sage ich:

„Ey. Wenn Du ficken willst, kein Problem, ich mach Dich richtig fertig.
Wenn Du einfach nur müde bist und bequem schlafen willst, auch kein Problem, ich habe vor einer halben Stunde abgespritzt, und dann ficken wir halt später. Und wenn Du gar nicht schlafen, sondern feiern möchtest, ebenfalls kein Problem, im Tresor liegt Pô (Koks).“

Tja. Das zog. Ein kleines Päckchen hatte mir Mariana, die Drogendealerin aus dem Complexo do Alemão, dagelassen. Ob ichs nun die Toliette runterspüle oder an Sheila verschenke ...

Sheila tänzelt wie ein Haustier bei der Fütterung um mich herum, als ich den Tresor aufschliesse. Ich erwähne die schwache Qualität des Stoffs, doch ihr scheint es zu schmecken. Meine Befürchtungen, selbst nur die zweite oder vielmehr letzte Wahl zu sein, werden schnell bereinigt. Sie zeigt sich motiviert und hat wohl tatsächlich Lust auf Sex. Mehr oder weniger egal, mit wem. „Ich WILL jetzt einen Orgasmus!“ oder, „Ich BRAUCHE jetzt UNBEDINGT einen Orgasmus!“ unterstreichen ihr Bedürfnis. Ich bin bereit, mein mir bestmögliches zu geben, aber muss das nicht einmal. Sheila ist orgasmusfreudig. Da braucht´s nicht viel. Damals war ich noch kein ausgereifter Ohrfeigengeber, aber entdeckt hatte ich diesen Sport in Deutschland und nicht erst hier in Rio. ZACK.

Trotzdem, die Nummer erhält zwar ein Sonderlob, aber höchstens den dritten Platz in diesem Urlaub. Die Sexexzesse mit Aline und Mariana, der Drogenschlampe, bei der ich in einer Nacht sieben Mal kam, blieben unerreicht.

Vielleicht lag es nur an meiner Müdigkeit. Vielleicht an der schlechten Stimmung in meinem tiefsten Inneren. In 12 Stunden ging das Taxi zum Flughafen, und bald darauf in den Flieger, der uns in die „normale Welt“ katapultieren sollte. Die erwartete Kreditkartenrechnung bedrückte sowieso bereits. An Melancholie in Bezug auf J***** lag es sicher nicht.

Aber, scheissegal, insgesamt eine doch recht gelungene Abschlussnacht meiner ersten Reise nach Brasilien.


FIM
 
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SG

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NEUES von VANESSA

Ich hätte mir letzten Herbst in Lissabon in den Hintern beissen koennen!

Wie sehr hatte ich mir gewünscht, IHR zu begegnen, Vanessa, dem blutjungen Vamp aus der Favela, und wie blind und taub war ich, als sie mich im - allerdings falschen Film des Copa-Hurenzoos - anlächelte und angesprochen hatte ... ich hatte sie nicht erkannt, in diesem Umfeld gar nicht auf dem Zettel, so und so die Schnauze voll von Programa & Co.

Mein Fehler wurde mir erst auf dem Rückflug, beim Landeanflug nach Lissabon bewusst. SCHEISSE!


Wer meine Hartnäckigkeit in mir besonders wichtigen Angelegenheiten kennt, konnte sicher sein, das das Wort "VANESSA" diesmal, bei meiner nächsten Reise, wieder ganz oben auf dem Aufgabenzettel fuer O Rio de Janeiro stand ...

Eine Freundin half mit einem Telefonkontakt und eigentlich schon hätte es los gehen koennen ...

PUSTEKUCHEN!

Zunaechst musste ich dringlichere Bedürfnisse befriedigen (dummerweise gleich mehrere). Das dauerte von Samstag nacht bis Sonntag mittag. Dann, wie aus dem nichts, brach eine furchtbare Grippe aus. Ich lag sage und schreibe 2 Tage flach, und war durch Selbst-Überschätzung, Krankheits-Unterschätzung und Rückfall in den kommenden Tagen nochmals 2 Tage ausser Gefecht.

Mir gelang es zwar endlich Vanessa telefonisch zu erreichen, aber entweder wurde das Gespraech unterbrochen oder meine Unidades (Prepaid-Einheiten) neigten sich zu Ende, dann erreichte ich sie wieder nicht, und musste das oeffentliche Telefon wechseln, dann war angeblich ihr Handy aus etc. etc.

PORRA! (Scheisse)

Bestimmte Aspekte der Copacabana sind mir sehr bekannt, aufgrund meiner geringen Strandpräsenz besass ich diesmal jedoch keine bedeutenden Eintrittskarten für interessante Apartamentos und somit setzte ich exakt 2 Prioritäten: 1. Grippe auskurieren, 2. (aber eher first and bestimmt not least) VANESSA ...

So nahm zog ich am Sexta (Freitag) morgens zur Ilha Governador (Gouverneursinsel), der Region Rios, in der sie wohnt ...

Ich stieg also in den Bus zum Central (Bahnhof), um dort in den 326er ein- und am Endhaltepunkt "Bancarios" auszusteigen. Es war früher Vormittag, der platzähnliche Ort bot auf den ersten Blick keine Besonderheiten, ist aber in seiner Funktion als Eingangstor zu immerhin drei Favelas* wichtiges zentrales Drehkreuz des Viertels

[Nachtrag: Es handelt sich um drei unterschiedliche Eingänge ein und derselben Favela.]

Ich ass ein Salgado, spülte das mit noch trockenerem versalzenem Frango gefüllte Gebäck mit einem Skol (bras. Biermarke) herunter und fuhr ein Stück zurück zum Shopping Ilha Plaza, um von dort nach dem Rotlichtviertel der Insel zu fragen. Am aktuellen Standort - völlig alleine - traute ich mich nicht, entsprechend "blöde" Fragen zu stellen ... ich wollte ja keine Garota de Programa (Programmmädchen = Schwutte) besteigen, das hätte ja eine entsprechende Frage suggeriert, sondern suchte nach Vanessa, die ich in dieser Branche vermutete ... meine Befürchtungen wurden in den Telefonaten untermauert, sie wollte mir ja nicht genau verraten, wo und was sie derzeit wirklich beruflich "treibt" und bestimmte Hintergrundgeräusche, wie laute Tekkno- oder Baile-Musik am Nachmittag deuteten auf Boate (in dem Kontext: Puff, sonst auch durchaus „normaler“ Tanzschuppen/Disko) oder Stripschuppen, Lokalitäten, die auch von dritter Seite als potentielle Arbeitsplätze Vanessa´s vermutet wurden ...

Ich kannte soger den Namen einer Boate ... "Peixão" (grosser Fisch; ich dachte zunächst, der Laden heisst: Paixão = neben Ostern auch überhaupt Passion/Leidenschaft, wäre ja auch nahe liegender gewesen) ...

Kein Taxista konnte weiter helfen ...

Graças a Deus (Gott sei Dank) gibt es Internet. Ich hatte zwar schon vor meinem Reiseantritt "gegooglet", aber nichts recherchieren können, versuchte es aber noch einmal ...

Und diesmal hatte ich Glück. In einem brasilianischen Spezialforum wurde nur wenige Tage zuvor (12.04.) eine Frage über das Insel-Milieu gestellt und noch am selben Tag beantwortet. Und tatsächlich einziger Club wurde das Peixão benannt. Und der Stadtteil, in dem es zu finden ist: In Freguesia ...

Als ein mir bereits gut bekannter Van-Fahrer begegnete, sprach ich ihn an, stieg in seinen VW-Bus und er fuhr mich Richtung "Peixão", auch wenn er kopfschüttelnd meinte "e mais cedo, irmão" ... (Bruder, es ist noch viel zu früh!)

„Hei Gringo, was willst Du denn jetzt in Freguesia? Du bist verrückt, Bruder, es ist viel zu früh, jetzt ist da nichts los!“ – „Ich will nur gucken, ich bin neugierig.“ – „Nur gucken, aha. Du musst später kommen, da ist es dann wie in Vila Mimosa, super Katzen, aber auch alles super günstig, jetzt ist es viel zu früh, Du bist verrückt, Bruder!“ – „Wie gesagt, ich will nur mal gucken.“

Die Wahrheit sah anders aus. Vanessa hatte mir zwar nicht ihren Arbeitsplatz verraten, aber ihre Arbeitszeiten. Montag bis Freitag von 10 – 20 Uhr ... wenn sie in Freguesia arbeiten sollte, hatte sie eben die „Mittagsschicht“, vielleicht arbeitete sie ja lediglich als Garçonete (Bedienung) ...

„Wenn Du ne Garota de Programa willst, ne richtig gute, dann sag Bescheid, ja, Bruder?!“, verabschiedete sich der durchgeknallte Vanfahrer von mir, als ich aus seinem Wagen stieg.

Jetzt stand ich da, in einer etwa 200 m langen Inselpromenade, gesäumt von etwa 5 steinernen Strandbaracken auf der Meerseite und 3 schäbigen sogenannten Pousadas, darunter die „Pousada Peixão“, aus der laute MPB (Música Popular Brasileira, brasilianischer Schlager-Pop) schallte, sowie einige Touristenhotels auf der anderen Straßenseite.

Auf der Straße lungerten 2 ziemlich hässliche GPs (Abkürzung für Garota de Programa), in den Pousadas hingen 4 weitere Dienstleisterinnen ab, 2 davon hätte man sich mit weniger als einer Flasche Cachacha schön trinken müssen, beim Rest hätte man mir schon eine Knarre an die Schläfe halten müssen .... An jedem zweiten Tisch saßen ein oder zwei potentielle Freier, die offenbar auf mehr Angebot warteten, schwiegen meist und tranken dabei Bier und rauchten.

Ich setzte mich in eine der Strandbaracken und orderte ein Bier, da musste ich feststellen, dass die anderen Gäste nicht, wie zunächst angenommen, mittel- oder sogar unmittelbar mit dem Milieu zu tun hatten, sondern es sich um Urlaubsgäste handelte, die in den gegenüberliegenden Super-Einfach-Hotels einquartiert waren.

Es gab dort keinen Strand und wenn, dann hatte ihn die Flut verschüttet, den einzigen um diese Uhrzeit sichtbaren Teil, an dem man sich hätte ans Meer legen können, war ein etwa 8 qm großer Fleck aus überwiegend Kieselstein, der mit PET-Flaschen und allerlei Dreck verkleidet war und auf dem ein 10-Jähriger Junge seine Angel in die Wellen schmiss. Wer hier Urlaub macht, muss noch verrückter sein als ich, dachte ich, weil ich habe ja andere Motive als Erholung.

Neben mir saß eine gar nicht mal so unattraktive junge Frau, die ich bei Zeiten ansprechen wollte. Als ich merkte, dass es sich bei ihr trotz gewisser Mängel in der Educação (Bildung, Benehmen) um keine GP, sondern eine „gewöhnliche“ Touristin handelte, änderte ich meinen Entschluss, sie anzusprechen. Der mich bereits mehrfach ins Visier genommene Strandabschnitts-Bademeister (lediglich eine Vermutung, doch so sah er aus, so benahm er sich, was hätte sonst seine Aufgabe sein sollen), hatte kurz zuvor einen empfindlichen Korb einstecken müssen, alleine deshalb hätte ich sie vielleicht doch ansprechen sollen, um ihm seine gespielte Arroganz endgültig auszutreiben. Aber ich hatte ja eine andere Mission ...

Am Tisch gegenüber saßen zwei interessante Pärchen. Ein portugiesischer Rentner mit seiner brasilianischen Ehefrau, Negra, und, ich schätze, deren übergewichtige Tochter oder Nichte, die ein Eis in sich stopfte und größte Schwierigkeiten gehabt haben dürfte, sich aus ihrem Plastikstühlchen zu pellen, sowie deren dümmliche Ehemann, dem das Niveau eines Fünftklässlers zu attestieren ist, wobei das nichts ungewöhnliches in Brasilien sein dürfte, wenn man bedenkt, das die durchschnittliche Schulzeit eines Brasilianers 4,9 Jahre beträgt (Quelle: O Globo, 17.04.)!

Nun, irgendwann hatte ich das Gefühl, genug gesehen zu haben. Ich ging noch mal sicherheitshalber ins „Peixão“ und versuchte auch noch mal, meine Kontaktpersonen auf der Ilha und natürlich Vanessa selbst telefonisch zu erreichen, aber alle Versuche blieben erfolglos.

Mittlerweile war es stockdunkel, doch weder hatte sich etwas erwähnenswertes in Quantität, ganz zu schweigen von Qualität am weiblichen Publikum verändert, die Anzahl hungrig-nervöse Männer wuchs dagegen an ... ich beschloss, meine Mission für diese Nacht zu beenden und fuhr nach Hause, im guten Bewusstsein, nicht mehr viele Versuche, um genau zu sein, maximal einen, zur Verfügung zu haben ...

VANESSA, warum machst Du es mir so schwer???

Bilder sind derzeit (= heute bis Mitternacht) aufgrund Wartungsarbeiten nicht hochladbar.


Ilha do Governador - Freguesia - Praia da Guanabara, völlig unspektakulär, aber hier finden sich tatsächlich (binnenländische) Touristen. Die Boate (und angebliche Pousada = Pension) "Paixao", kaum erkennbar, bei/ab ca. 1:13. Später (morgen oder so), vielleicht mehr Bilder und auch Filmchen.
 

SG

Märchenonkel
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In der Nebensaison machen viele Professionelle entweder Semesterferien oder verlegen ihren Arbeitsplatz in heimatliche Gefilde. Über Ostern reist auch der harte Copa-Kern, viele aus der Serra Fluminense, nach Hause zu den Familien, zumindest für einen Kurzbesuch. So gilt die Phase von Karfreitag bis Ostermontag nicht als Zeit von Hochkonjunktur. Selbst in der Avenida Prado Junior, in der sich manche GP am frühen Abend das Eintrittsgeld fürs Help als Straßendirne verdient, blieb es ruhig. Morgens ab 5 Uhr konnte dort zwar, wie gewohnt, mit den Hardcore-Drogensüchtigen schlüpfrige Geschäfte ab 10 Reais abgeschlossen werden, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich entschied mich in Anbetracht dieser Tatsachen und der immer noch nicht auskurierten Grippe nach einem kleinen Rundgang (sicher ist sicher), endlich etwas für meine Genesung zu tun und so ging ich ausnahmsweise früh zu Bett.

Ich hatte in den letzten Wochen nie mehr als zwei Stunden am Stück geschlafen. Manchmal wachte ich nur kurz auf und schlief wieder ein, andere Male stand ich auf, schaltete die Glotze ein oder ging vielleicht sogar runter auf die Straße, um eine Runde zu drehen oder mir einen Suco (Fruchtsaft) zu kaufen. Auch diese Nacht verlief in Schlafstaffeln, aber so weit ich mir erinnern kann, schlief ich jeweils schnell wieder ein.

So fühlte ich mich am nächsten morgen fit und ging um kurz vor 7 an den Strand. Mein überhaupt erstes Mal Strand auf dieser Reise, sieht man von dem vortäglichen Ausflug in Freguesia ab.

Nach einem kleinen Spaziergang entlang des Wellengangs mietete ich mir einen Strandstuhl und sinnierte über die letzten Tage ...



Nachdem ich Samstag nachts von Belo Horizonte am Rodoviária (Busbahnhof) von Rio angekommen war, mich umzog, meine Gepäck sicherte und mit dem Linienbus an die Copa gefahren war, dauerte es nicht lange, bis ich eine schnuckelige Begleitung gefunden hatte, die bereit war, mit mir die Nacht in einem Motel im Norden Rios zu verbringen.

Da sie selbst ein Apartment in Ipanema angemietet hatte, begleitete sie mich am nächsten morgen zurück an die Copa, wo ich mir für den Rest meines Urlaubs eine günstige Unterkunft besorgte. Nachdem ich organisatorische Dinge erledigt, meine Koffer vom Busbahnhof geholt und ein ausgedehntes Bad (jawohl, Bad) genommen hatte und eigentlich jeglicher anstrengender Negativ-Stress überwunden war, brach eine fürchterliche Grippe aus, die mich zwei komplette Tage Schachmatt setzte.

Dienstag nachmittags ging es mir immerhin schon wieder so gut, dass ich einen kleinen Rundgang wagen konnte. Ich setzte mich ins nahe gelegene Balcony und wurde mehrmals angesprochen ... eine kannte ich, sie wollte letztes Jahr in die Schweiz auswandern, reiste auch dorthin, aber die Geschichte ging offensichtlich schief ...

Eigentlich hatte sie nach eigener Aussage die Schnauze voll vom Programa, wollte sich zur Ruhe setzen und ein geregeltes Leben führen ... keine zwei Minuten später fragte sie mich ansatzlos: „Sag mal, hast Du einen großen Schwanz?“

Ich lächelte (obwohl mir dabei nicht zum Lächeln zumute war): „Nein, er ist Durchschnitt, besonders (!) groß ist er nicht ..."

Zunächst nahm sie meine Antwort etwas enttäuscht zur Kenntnis. Scheinbar steht sie nur auf Dinger ab 20 x 5 ... Fand ich natürlich nicht so toll, aber was soll ich machen, mit bestimmten Pillen wird er ein, zwei Millimeter dicker, doch mit Silikon kann ich kaum nach helfen ...

Kurze Zeit später (und einem Abstecher bei einem anderen Gast des Balcony) meinte sie dann aber: „Ich hatte seit drei Tagen keinen Sex, ich habe wahnsinnige Lust, lass uns ins Lido (Billig-Motel an der Copa) gehen, Du musst es mir nur besorgen, dann kannst Du mit mir machen, was Du willst!“

Na ja, was hättet Ihr an meiner Stelle gemacht ..........

Wir gingen nicht ins Lido, ich hatte mein eigenes Apartment ohne Mitbewohner und übertrieben Sicherheitsbestimmungen ...

Eigentlich war ich in Anbetracht meiner immer noch nicht auskurierten Grippe und dem überraschenden Abenteuer so zufrieden, dass es mich nicht weiter auf die Straße zog. L. war befriedigt und sie hielt, was sie versprochen hatte. Mittlerweile war die Nacht eingebrochen und die Garota auf Freierfang gegangen. Aber ich konnte nicht einschlafen ...

Also tigerte ich erst ins Mabs, dann ins Balcony und stieg dann doch in einen Van in Richtung Help. Natürlich nur, um vor dem Einganz zu gucken.

Neben Taxistas, Fotografen, Blumen- und Kaugummiverkäufern, versammeln sich auch zahllose Garotas um den Eingangsbereich des Help, die nicht in der Lage sind, die R$ 22 (vor 24 Uhr) bzw. R$ 32 (nach Mitternacht) Eintritt zu vergüten oder hübsch genug sind, für ein kleineres Bestechungsgeld oder mittels „Ab-und-Zu-Dienstleistungen“ auf anderem Weg Einlass zu finden ...

Ausgerechnet die Hässlichsten versuchten mich, die ganze Zeit in nervig-aufreibende Gespräche zu verwickeln ... irgendwann hatte ich die Schnauze voll, und flüchtete ins Innere des Help ...

An manchen Abenden passt es einfach. Ich traf eine alte Verflossene, dann die Maus vom Samstag, einige Gesprächspartnerinnen aus Mabs, Balcony und Rua. Dann legten die DJs endlich Baile Funk auf, deren Texte ich zum Teil gut kenne und bei manchem Song ich Dank meiner Santos-Rainha ganz gut mittanzen kann ... und schließlich verließ ich mit einer Morena (aus Belo Horizonte!) den Laden, die ich an einer der Bars kennen gelernt hatte, um bei ihr einen Cafezinho zu trinken ... wir tranken den Cafezinho dann allerdings bei mir ... der genaue Verlauf der Story ist ein wenig komplex, damit er schlüssig rüber kommt, im Fazit sei jedoch gesagt, dass ich wie am Nachmittag nicht Verhandeln musste und wieder nichts zu zahlen hatte ... außer dem Taxi (R$ 8).

Obwohl (oder gerade weil?) ich es nicht darauf angelegt hatte, schrieb ich an diesem Dienstag also zwei Gratis-Akquisen, und nicht gerade die Schlechtesten!

Durch die "sportliche" Aktivitäten trotz Grippe und der Einnahme starker Medikamente waren die folgenden beiden Tagen eher von einem grippalen Rückschlag geprägt. Neben wenigen Recherchen in Bezug auf Vanessa, einem Abendessen mit und dem Post-Help-Besuch meiner neuen Namorda döste ich nur, glotzte TV und trank literweise Fruchtsäfte ...

Vom Freitag hatte ich eingangs bereits ausführlich berichtet, jetzt war es also Samstag, mein letzter Ganztag auf dieser Reise ... und mein erster Gang zum Strand ...




Es war nun 11 Uhr, ich beendete meine Gedanken über die vergangenen Tage, packte meine Sachen und ging Richtung Apartment ...


Beim gemütlichen Zurückschlendern kramte ich doch noch mal das verknitterte Zettelchen mit Vanessa´s Telefonnummer hervor, das mir weinige Tage zuvor wie durch ein Wunder von einer Freundin zugesteckt wurde. Ich wollte mir auf keinen Fall vorwerfen lassen, nicht alle Möglichkeiten, sie doch noch zu treffen, ausprobiert zu haben.

Ich schob den Karton in das Straßentelefon und wählte ... es klingelte durch und schon vernahm ich das „Aloa“ von Vanessa. „Ich bin´s, SG!“ – „Oi, tudo bom!!!“ antwortete sie im bei unseren Telefonanten bereits gewohnten euphorischen Ton.

„Vanessa, onde é?“ – „Na Ilha!”, sagte sie erwartungsgemäß.
*Eigentlich müsste es heißen “onde ta oder esta”, aber alle sagen „é“, né!?

„Okay Vanessa, ich fahre jetzt, JETZT SOFORT auf die Ilha, ich habe wenig Zeit, die verfluchten Einheiten meines Cartão´s ticken rasend schnell herunter, ich steig jetzt in den Bus, ich bin in einer Stunde da, lass uns am Ilha Plaza treffen, okay?!“ – „Okay!“

Ich war felsenfest davon überzeugt, dass Vanessa zum Shoppingcenter Ilha Plaza kommen würde, ich war sicher, dass wir uns doch noch treffen würden ...

Als ich den Telefonhörer eingehängt hatte, konnte ich mich nicht beherrschen, ballte meine rechte Faust und machte die berühmte Säge, die mancher Fußballprofi nach geglücktem Treffer macht, und zwar in Richtung einiger Ambulantes (Bauchladenhändler), die am Straßenrand saßen, gerade Mittagspause machten, einen Teil des Telefonats mitangehört haben dürften und mich fragend anglotzten ...

Ich stieg in den erstbesten Bus in Richtung Central, hatte Glück, denn er fuhr ohne Umweg zum Bahnhof und hielt nur an den direkt auf dem Weg befindlichen Haltepunkten. Auch beim Anschluss war Deus diesmal auf meiner Seite, ich erwischte einen illegalen Van, der sich mit mir als viertem Passagier begnügte und direkt und zügig zur Ilha bretterte.

Ich lief zur vereinbarten Baracke hinter dem Plaza und wartete ...

Langsam bemerkte ich, dass meine Einstellung vielleicht ein wenig zu optimistisch war ... warum sollte Vanessa mich am Ilha Plaza abholen ... sagte sie nicht, dass sie arbeiten müsse (obwohl es Samstag war)?

Meine Zweifel waren berechtigt, aber diesmal ließ ich mich nicht durch die Hürden des Schicksals verwirren. Ich zog mein Programm durch. Erst rief ich bei Vanessa an, dann kontaktierte ich meine Insiderin, die wiederum eine Freundin von Vanessa informierte. Schließlich gab es folgendes Ergebnis: „Fahre zum Endhaltepunkt von Bancarios (meine Nase hatte sich am Vortag also nicht getäuscht gehabt), Vanessa empfängt Dich dort!“

Garniert wurde die Botschaft noch mit reichlich Alemão doido, maluco (verrückter, wahnsinniger Deutscher) etc. aber das war mir egal.

Ich ging also wieder zur Bushaltestelle, stieg in den ersten Van nach Bancarios und liess mich bis zum Endpunkt fahren.

Ich schaute mich langsam um und schon hatte ich sie im Blick. Und sie mich. Sie blickte mir tief in meine, gab mir ein freundliches Zeichen, lief aber an mir vorbei und ging zu dem Van, den ich gerade verlassen hatte. Sie bequatschte etwas und nahm ein Bündel Geldscheine in Empfang.

Dann kam sie auf mich zu: „Oi supagringo, tudo bom!“

Sie ist so groß, 176 cm, größer, als ich sie in Wahrheit in Erinnerung hatte ... ihr Gesicht ist hübsch, ein Schneidezahn hängt etwas schepp, der Rest sitzt gerade, sie hat schöne Augen, sehr schöne Augen sogar, pralle Lippen, volle Haare, die von einem guten Friseur viel mehr zur Geltung gebracht werden könnten. Sie hat anmutige, gepflegte Finger, ewig lange Beine, leider ein wenig Buckel und viel zu wenig Hohlkreuz, somit einen kleinen Haltungsschaden. Mit Titten hat sie der liebe Herrgott weniger gut ausgestattet, wenn mich meine Erinnerung vom Vorjahr nicht täuscht, sind sie zwar klein und spitz, ragen aber wie süße Äpfelsprösschen nach oben. Hüfte und Bunda tun brasilianischen Idealen nicht unbedingt Genüge, aber denen von Models allemal. Im Fazit also doch ein wenig entfernt von unserer geliebten Adriana Lima, aber so weit nun auch wieder nicht.

Nicht zwei, sondern gleich drei Küsschen gibt es, danach eine innige Umarmung. „Willkommen in meiner Favela!“, sagt Vanessa, ein Freund organisiert einen zusätzlichen Plastikstuhl und ich werde aufgefordert, mich zu setzen.

Schnell wird klar, dass ich es mit der Geldeinsammlertruppe oder besser –treiber der Vans zu tun habe, zeitgleich nachmittägliche Aufpasser des Eingangs der Favela. Drei Personen sammeln das Geld ein, darunter Vanessa, eine weitere überwacht die Geldeintreiber und kassiert das ganze Geld. Abzüglich eines bestimmten Anteils, den sich jeder einbehält.

Vanessa ist sehr aufmerksam. Das Geschäft geht vor, sie verpasst aber keine Gelegenheit, mich ihren zahllosen Bekannten vorzustellen. Ambulantes, die ihre Sachen in Barra da Tijuca, auf der entgegen gesetzten Seite der Stadt vertickern, ihre Schwester, die, kaum zu glauben, drei Jahre in der Papagaio, der Favela unseres Hilfsprojekts in Belo Horizonte, wohnte. Den Presidente, der es sich nicht nehme ließ, den „Ehrengast“ mit einem selbstgebrannten Cachacha als mehr oder weniger offiziellen Gast seiner Favela zu begrüßen ... natürlich drückten mir auch ein paar Traficantes (Drogenhändler) die Hand, aber Logo, ohne sich zu outen ... manche rafften gar nicht mal, dass ich ein Fremder war, gaben jedem automatisch die Hand, der am Eingang saß ... irgendwann habe ich die dreijährige Tochter einer hübschen Favelada auf dem Arm ... zuckersüß ... ich fühle mich in „meine“ Creches in Minas Gerais versetzt ... Vanessa flüstert leise monoton: „Ihr Vater ist letzte Woche bei einer Schießerei getötet worden ...“

Vanessa sagt nicht „nein“, als ich sie um einen kleinen „passeio“ bitte (Spaziergang) ... es ist überwältigend ...

Eine Mischung aus mittelalterlicher Stadt, islamischen Bazar und manchmal fühle ich mich durch steile, pompöse, steinerne Treppen an alte Inkareiche erinnert. In der Hauptstraße und in wichtigeren Seitenstraßen finden sich Manufakturen für Kleidung und Kunst, manches ist Top und kreativ und wird in den Bairros der Zona Sul an die Oberschicht verkauft. Es finden sich Lebensmitteleinzelhändler, Bars, Musikgeschäfte, Drogerien.

Die Favela scheint von einem absolutistischen Herrscher am Reißbrett geplant. Alles ist symmetrisch, quadratisch, topographische Sprünge werden einfach durch die entsprechend angepassten Steigungsgrad der Treppen überwunden.

Die Wohndichte in dieser Favela ist extrem hoch, angeblich leben hier 20.000 Menschen.

"Hast Du eine Kamera?", werde ich gefragt, ich muss verneinen. "Dann hole ich schnell ein Foto!", meint Vanessa. Ich begleite sie, sie holt zwei Fotos und signiert sie noch:


"De Vanessa para supagringo
Brasil!"
 

pablovsk

urlaubsreif
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4.135
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2.666
Österreich
Supertoll geschriebene Geschichte, untermalt mit tollen Bildern und paar Videos.

Es macht einfach Spass, hier zu lesen.

Danke!!! :daume:daume:daume:daume:daume:daume:daume:daume
 

Asiadragon

Retired
   Autor
5 März 2011
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4.165
Alpenrepublik
Super Story von dir, hat mir gefallen. In der Pousada "Bamboo" bei Fredy und Hermann habe ich auch schon gewohnt, der Bootsausflug war auch super, es währe schade wenn an der Geschichte was dran sein sollte. :zwink
 

SG

Märchenonkel
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@asiadragon, zumindest wurde der Betrieb durch die Behörden geschlossen. Ich habe selbst nicht weiter nachgehalten und in der stets "sauber-seriösen" deutschsprachigen Brasilien-Forenwelt ist nichts mehr weiter zu lesen.

Es wird Zeit zu gehen, wieder gibt´s drei Küsschen, eine lange, feste Umarmung. "Tchau, Vanessa, até ja ..."

Ihr werdet vielleicht fragen: „Wie? Das war alles? Ich denke, Du warst so scharf auf sie ...?“

Naja. Hauptsächlich hatte mich eine fixe Idee getrieben, die Angst, eine „große“ Chance auf die „grande Amor“ (große Liebe) zu verpassen oder sogar verpasst zu haben. Potentielle „grande Amor“ natürlich auch deshalb, WEIL ich tatsächlich scharf auf sie war. Ich mein, sie war jetzt nicht gerade hässlich, und auch wenn ich den Vergleich zu Supermodel Adriana Lima relativierte, sooo abstrus ist die Gegenüberstellung nicht.

Aber das erklärt immer noch nicht meine bescheidene Zurückhaltung, immerhin hätte ich ja den Versuch unternehmen können, unser Treffen zumindest für ein paar weitere Stunden zum Beispiel in einem der nahegelegenen Motels auszudehnen.

Dazu muss man vier Dinge wissen.

Erstens, Vanessa ist mit einem Drogendealer zusammen. Das bedeutet nicht, dass sie ihm treu ist. Oder treu sein muss. Denn ab und an lässt sie sich mit seinem Wissen für gewisse Gegenleistungen flach legen. Trotzdem ist das Thema brenzlig. Bei allen Freiheiten, die sie sich nimmt, ist sie dennoch nicht frei. Zumindest nicht in ihrem Umfeld (Ilha Governador). Das gilt natürlich auch für jeweils denjenigen, mit dem sie ihre Freiheiten teilt. In dem Fall also ich. Und das gilt so lange, so lange sie eben ihm gehört. So lange, bis er entweder die Lust an ihr verliert, endlich inhaftiert wird oder – eigentlich überfällig – dem Drogenkrieg Tribut in Form von seinem eigenen Tod zollt.

Zweitens, Vanessa war zum damaligen Zeitpunkt erst 17. Schon wieder ein brenzliges Thema. Damals hatte ich sogar noch so etwas wie moralische Bedenken. Damals. Dabei wäre – nebenbei bemerkt – eine Lisaison absolut gesetzeskonform.

Drittens, Vanessa hatte mir keine Brücke gebaut. Sie wusste ja, dass ich am nächsten Tag zurück nach Europa fliege. Wahrscheinlich hatte ich auch einen gemeinsamen Ausflug an die Copacabana vorgeschlagen und sie hatte aus mehr oder weniger plausiblem Grund abgesagt. Es gab schlichtweg zu viele Zeugen. Ich hätte also die Brechtstange auspacken müssen, dann hätte ich sie vielleicht (oder sogar bestimmt) in ein Motel gekriegt. Aber ich für meinen Teil war überzeugt, dass ein enstprechendes Vorgehen die knisternde Magie zwischen uns zerstören würde. Ich war schon zufrieden, überhaupt eine Basis für ein Treffen auf einer kommenden Reise geschaffen zu haben.

Der erste (Zungen-) Kuss lag somit zu diesem Zeitpunkt immer noch, aber doch auch lediglich nur, in der Luft. Der schwülfeuchten Luft auf der Ilha Governador, der Gouverneursinsel von Rio de Janeiro.

ilha_do_governador.jpg

ilha_plaza.png

salgados.png
Salgados, hier sehen sie sogar recht lecker aus.

Favela on blast (ab 0:32)


Hommage an Vanessa (Adriana Lima)


Ostersamstag, in meiner vorerst letzten Nacht in Rio stapfte ich trotz des anstrengenden Tages und des bevorstehenden Abflugs (oder gerade deshalb) doch noch mal ins Help. Natürlich nur zum Gucken ... ich war kaum drin, da kam schon eine alte Bekannte auf mich zu ...

„Oi supagringo, tudo bom?!“

“Oi, äh, ... tudo bem ... äh ... (endlich fällt mir den Name ein) tudo bem, S.! Mann wie die Zeit vergeht, Dich habe ich ja ewig nicht gesehen. Gut siehst Du aus!“

„Danke, Du aber auch! Hast aber ein bisschen zugelegt, gell?“, lächelt sie und kneift mir in meinen „Waschbrettbauch“ ...

„Ich darf Dich doch S. nennen, oder muss ich Deinen Künstlernamen rufen?“ - „Nein, S. ist okay!“

Wir blicken uns in die Augen, ich mustere ihr Outfit und ihren Körper. Sie ist klein, 163 cm, hat ein ausgesprochen hübsches Gesicht, man glaubt gar nicht, dass es sich bei ihr um eine GP handeln könnte. Das Outfit ist immer edel, dennoch dezent, nie vulgär, fern von der Mode der Favelas. Sie spricht stets langsam, überlegt. Eine klasse Frau!

„Lädst Du mich zu einem Drink ein?“, fragt sie höflich. „Oh, Verzeihung, selbstverständlich! Was darfs denn sein?“ - „Caipirinha.“

Ich stecke ihr 10 Reais zu, außerdem drücke ich ihr einen R$ 3-Gutschein für ein Bier in die Hand. Sie kauft ein Ticket, holt die Getränke von der Bar, gibt mir das Skol und R$ 2 Wechselgeld.

„Komm, lass uns setzen“, sagt sie und führt mich auf die andere Seite der Tanzfläche.

Wir blicken auf die Empore, die mir immer suspekt war. „Soll ich Dir mal was sagen? Ich war noch nie da oben!“ - „Echt?“, fragt sie erstaunt. „Komm mit, ich zeig sie Dir!“

Oben ist es so, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Peinlicher, als unten. Ein paar Amis sitzen allein oder zu zweit an einem Tischchen, vor ihnen ein Kübelchen mit Bierdosen, Sekt oder harten Drinks, so wie die Rap-Stars in den Videos. Nur die leicht bekleideten und heißen Mädels fehlen und wenn ich es richtig einschätze, werden sie an diesem Ostersamstag auch nicht an diesen Tischchen sitzen ... Ostern ist „schlimmer“ als Weihnachten, da so wie so schon Nebensaison. Dann verkraftet das Help um so weniger gut den Schwund all der Garotas aus der Rio-Provinz, die für ein paar Tage ihrer Familie einen Besuch abstatten. All die offiziell angeblich als Models, Reiseverkehrskauffrauen, Verkäuferinnen oder Stewardessen arbeitenden Programmmädchen, die nach diesen Tagen auf heile Welt machen und aufpassen müssen, nicht zu viele Kilos zurück an die Copacabana zu schleppen.

Kaum sitzen wir, kommt schon eine weitere GP dazu, begrüßt meine Begleiterin.

„Was´n das für ein Typ?“ - „Ein Freund.“ - „Hi, where are you come from?“, fragt mich die schon ziemlich abgenutzte Blondierte. „Germany.“ - „Deutsch. Isch schpresche deutsch. Wie gäht esch Eusch? Alles klar? Isch war schon in Deutscheland.“

Ich blicke meine Bekannte mehr oder weniger verzweifelt an.

„Wie lange bleibt der Typ?“, fragt die nervige Tussi meine Freundin. „Keine Ahnung.“, sie wendet sich an mich: „Wie lange bleibst Du?“

Ich antwortete in der Sprache, in der ich gefragt werde, also auf portugiesisch: „Ich bin jetzt eine Woche hier und fliege morgen schon wieder zurück nach Deutschland.“

„Ah, schon morgen ... nach Deutschland, nicht nach Italien?“, fragt sie. „Ja, nach Deutschland, warum?“ - „Ich dachte, Du bist Italiener.“ - „Nein, ich bin Deutscher“ - „Ach so? Hihi, ich dachte immer, Du bist Italiener.“

„Heee, ich glaubs ja nicht, der Typ spricht portugiesisch?!“, quakt die alte Funzel dazwischen. „Ei Alter, das ist ne ziemlich hübsche Morena, die würde ich an Deiner Stelle sofort heiraten!“ Dann wendet sie sich an meine Bekannte: „Mann, der Typ ist „legal“ (cool/okay) UND spricht portugiesisch. Worauf wartest Du noch? Schnapp ihn Dir und heirate ihn!“

Wir blicken uns schmunzelnd an.

Dann fährt die Furie fort: „Und nach vier, fünf Jahren die Scheidung und Du bist gemacht!!!“

Ich muss grinsen, die alte Schachtel spricht mir meine Vorurteile vom Herzen, S. wird es aber zuviel und wir gehen wieder runter an die Tanzfläche.

S. kam gerade frisch aus São Paulo. Nach Carnaval ist sie zurück in ihre Heimatstadt und arbeitete im „Lovestory“ und einem Laden, den ich nicht kenne und dessen Namen ich vergessen habe. Jetzt ist sie zurück. Ich drücke ihr meine Telefonkarte mit immerhin 20 Einheiten in die Hand, ich brauche sie nicht mehr. Ein weiteres Getränk lehnt sie ab: „Du weißt, ich trinke nicht so viel.“

„Boa sorte, querida“ (Viel Glück, Liebling) - „Obrigada, supagringo, até proxima!” (bis zum nächsten Mal)

Meinem Grundsatz, niemals nie eine Garota kostenpflichtig aus dem Help zu schleppen, bleibe ich treu.

---

Ostersonntag ging ich wieder sehr früh zum Strand, so gegen 7. Es hatte schon 28°. Ich war nicht glücklich, aber zufrieden und ausgeglichen.

Gegen 12 Uhr kehrte ich ins Apto zurück, um meine restlichen Sachen zu packen, dann setzte ich mich ins Mabs.

Am Nachbartisch sass eine, die ich vom letzten (brasilianischen) Frühjahr "kannte", die jüngere, kleine und versaute Schwester einer Huren-Apto-Hauptmieterin.

Sie glotzte mich schon die ganze Zeit an, das spürte ich ... irgendwann trafen sich dann unsere Blicke, ob ich mich noch an sie erinnern könne, fragte sie. "Klar, Du bist die Schwester von S. alias V. aus Sao Paulo und ich glaube, Du hast mein Parfum (Eau de Toilette) geklaut, stimmt´s?"

"Ja, das stimmt", lächelte sie schüchtern, "Das mit dem Parfum tut mir leid ... Wie lange bist Du noch in Rio?" - "Ich gehe jetzt gleich los zum Flughafen, um drei Uhr geht der Flieger" ... "Was? Heute schon ... ?" Wieder blicken wir uns an und wieder bricht sie das Schweigen: "Wann kommst Du wieder?" - "Nur Gott weiß das, vielleicht im November oder Dezember ..." - "Decembro ..." murmelt sie leise ...

Wieder blicken wir uns tief, sehr tief in die Augen. "Möchtest Du nicht eine feste Namorada?" (Freundin, Liebhaberin), fragt sie mich plötzlich. "Logo sehne ich mich danach, aber das funktioniert hier nicht. Du weisst, warum!"

Wir blicken uns wieder schweigend an. "Im Juni komme ich nach Deutschland. Ich gehe nach Berlin.", sagt sie stolz. Ich organisiere vom Garçom (Kellner) Stift und Zettel, notiere meine deutsche Handynummer und schiebe ihr den Zettel hin.

Sie strahlt: "Obrigada!" (Danke)

Mittlerweile sassen wir am gleichen Tisch, sie steht auf, verpasst mir die obligatorischen zwei Küsschen, hält mich aber länger in den Armen, als gewöhnlich, blickt mir noch mal tief in meine Augen und verabschiedet sich in Richtung Strand

"Ate proxima, D. alias S.!"
 

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SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Vanessa hatte ich vor knapp zwei Jahren kennen gelernt. Ich stand an irgendeinem sonnenverwöhnten Vormittag gemeinsam mit zwei weiblichen Bekannten irgendwo in einem einfachen Wohnviertel der Ilha Governador, nicht weit vom Shopping-Center Ilha Plaza, und plauderte. Die eine war die Schwester meines Gastgebers, der hier mehr oder weniger legale Verkaufsgeschäfte trieb, mittlerweile ein wohlhabender Mann, der sich vom tristen Alltag eines armen Favelabewohners durch harte Arbeit, Geschick und sicher auch aufgrund eines übersichtlichens Masses an krimineller Energie hochgearbeitet hatte.

Da kam sie angeradelt, grüsst meine Bekannten, nimmt mich nur zur Kenntnis. Sie ist gross, gertenschlank, hat ewig lange, aber wohlgeformte Beine, die vor allem ins Auge springen, als sie anhält und sich mit ihren nackten Füssen auf den Boden stützt. Das Gesicht ist hübsch. Das Potential erkenne auch ich als Laie, nach zwei Stunden Schönheitssalon hat man eine optische Rakete. Bedauerlich, schon radelt sie davon. Wehmütig schaue ich der Anmut (Abdruck!) hinterher, vekneife mir aber jeden Kommentar, auch wenn meine verstohlene Blicke wahrscheinlich alle Sehnsüchte meinerseits offenbarten ...


Kurze Zeit später stehe ich immer noch auf der Strasse, oder besser gesagt, ich lehne jetzt neben dem Eingang einer Lanchonete (Imbissbude). Meine Gesprächspartnerinnen haben sich verabschiedet, als Beschäftigungs-Ersatz dient eine Dose Bier. Ich warte auf meinen Gastgeber, der mir seine neu erworbene Villa auf der Anhöhe der Insel zeigen möchte. Er hat einen wichtigen Termin, was nichts anderes bedeutet, dass er eine seiner weiblichen Angestellten zwischen 15 und 21 Jahren in eines der Inselmotels verschleppt. Er hat da so eine Art Rotationsprinzip. Jede der fünf Angestellten hat wohl ihren festen Tag. Montag bis Freitag eben.

Da kommt das Mädchen wieder angeradelt. Eigentlich scheint sie vorbeiradeln zu wollen, macht sofort kehrt als sie mich wahrnimmt, passiert mich erneut, macht wieder kehrt, dann bleibt sie vor mir stehen. Wieder stützt sie Fahrrad und ihren schlanlen Körper mit ihren nackten Füssen ab. Schon allein die Fussfesseln sind als detailversessener Beobachter erwähnenswert. Kokett begrüsst sie mich mit „Oi“ (Hallo), das in ihrem Fall einen jugendlich-erotischen Klang entspricht. Ich frage nach ihrem Namen. „Vanessa.“ Nach ihrem Alter. “19.” Ein Alter, das ich aufgrund von Körpergrösse, Gesicht, aber auch Verhalten im Kontext des vermuteten Bildungsstandes schlüssig finde. Dann gebe ich Bericht. Eigenes Alter, Herkunft, Aufenthaltsgrund (Freund von R******).

Ich wäre bereit, weitere Stufen unseres Kennenlernens zu beschreiten. Vanessa scheinbar nicht.

„Valeu, Gringo, bis bald ...“
„Ey, Vanessa! Sehen wir uns noch mal?“
„Klar, ich bin immer hier!“

Die zahlreichen Plus von Vanessa sind überzeugend:

Relativ jung.
Sehr hübsch.
Tolle Figur.
Teint, haut, Abdruck.

Kokett.
Luder.
Keine eigenen Kinder.
Keine Tätowierungen, keine Drogenschlampe.
Keine Gringo-Touristentrampelpfad-Abzockerin.
Keine Schwutte (Vollprofi).
Grundsätzlich aufgeweckt, interessiert.
Keine vergleichbaren Alternativen.
Gemeinsame „Chemie“, zumindest ist sie erahnbar.

Im Fazit: Seit spätestens dieser zweiten Begegnung steht Vanessa ganz oben auf dem „Zettel“.

R****** will ich über Hingtergründe und Treffensmöglichkeiten nicht befragen, seine Schwester und überhaupt weibliche Bekannte schon gar nicht. Also frage ich den Zivilbullen, der den ganzen Tag nichts anderes zu tun zu haben scheint, als die Strasse hoch und runter zu schlendern, die Geschäftsleute und vor allem deren (weiblichen) Angestellten in sinnlose Gespräche zu verwickeln (und nebenbei Schmiergeld einzuheimsen).

„Die Magrinha? (Die superschlanke) Höhö, wir nennen sie hier im Viertel „Bike“ (englisch, doch wie es sich in Brasilien gehört mit dem obligatorischen „i“ am Schluss, „Beiki“) oder einfach nur „sem Futuro“ (ohne Zukunft).“

Aha. Tatsächlich, wie ich geahnt hatte, ein Luder also. Ich würde ihr früher oder später wieder begegnen, sofern ich mich hier auch weiterhin blicken liesse. Meine Anfrage hatte noch ein weiteren Zweck. Mir war völlig klar, dass meine Erkundigung ein grundsätzliches Interesse signalisierte, ein Interesse, dass der geschwätzige Zivilbulle mit Sicherheit nicht für sich behalten konnte. Und ich hatte durchaus nichts dagegen, wenn meine Interessenbekundung bis zu den Ohren Vanessa´s gelang. Im Gegenteil. Warum sollte sie nicht jetzt schon wissen, dass sie mir gefiel.

Das Gerücht, das ja gar kein Gerücht war, drang bis zu meinem Gastgeber. Den hatte ich nicht in meine Überlegungen eingebunden. Ich traute ihm in dem Bezug nicht. Jetzt, auf unserer gemeinsamen Rückfahrt einige Stunden später (uns kam noch was „dazwischen“) sprach er mich auf Vanessa an und ich gestand, dass sie durchaus in mein Portfolio passen würde. Mehr geschah in den kommenden zwei, drei Tagen zunächst nicht.

Ich hatte alle möglichen Gründe, rund um das Ilha Plaza rumzulungern. Aber in Wahrheit gab es nur den einen Zweck, die erhoffte Chance auf ein Wiedersehen mit Vanessa. Allerdings vergeblich.

Das Schöne an Brasilien, insbesondere an Rio de Janeiro, ist, dass man schnell auf andere „Gedanken“ kommt. Nach zwei, drei Tagen „Rumeierei“ hatte ich mir eben etwas anders angelacht. Aber das beschäftigte mehr das untere Steuerungssystem, nicht den Kopf. Bei Vanessa hatte ich romantischere Ideen, GF-„Phantasien“, keine Exzesse. Schon alleine ihre Körpersprache suggerierte mir beim sexuellen Thema zwar Freiheit und Toleranz, aber auch noch gewisse Aufklärungsarbeiten, die zwar auch Spass machen können, aber nicht zu einer meiner Passionen gehört. Nur der guten Ordnung halber: Aufklärungsarbeiten abseits der (brasilianischen) Standards, versteht sich.

 

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