Ich hatte ja vor geraumer Zeit schon auf den Diebstahl in der Pasadena Lodge hingewiesen. In diesem Hotel werde ich also trotz der recht günstigen Lage nicht mehr absteigen. Da ich gebeten wurde, meine Erlebnisse bzgl. des Diebstahls schriftlich niederzulegen, soll dies nun hiermit getan werden.
Was genau ist geschehen und wie lief die Meldung des Diebstahls und die Untersuchung der Polizei dann ab?
Mir wurden aus meinem Zimmersafe insgesamt 200 Euro, 200 Ringgit, 100 Singapurdollar und vermutlich 1.000 Baht gestohlen. Zur Anzeige gebracht wurde das Ganze an einem Samstagnachmittag – ursprünglich wollte ich an diesem Samstag auch weiterreisen, hatte mich aber am Morgen desselben Tages noch spontan umentschieden. Der Manger bejaht sehr überrascht, dass das Zimmer verlängerbar wäre, als ich so gegen 10:30 per Telefon bei der Rezeption disbezüglich anfragte...
Ich hätte bereits am Freitagabend stutzig werden können: Ich war mit der Ratzessensrunde verabredet. Daher kehrte ich so gegen 18:30 noch einmal kurz ins Hotel zurück, um mich mit ausreichend Bargeld auszustatten. Ich hätte schwören können, dass ich ursprünglich im Safe 10.000 THB zurückgelassen hatte. Nun befand sich dort aber nur noch 9.000 – da ich aber 5 Sekunden später in einer meiner Hosentasche einen 1.000er fand, den ich dort nicht erwartete, ging ich davon aus, dass ich mich verzählt hätte und einen Tausender zuviel mitgenommen und entsprechend einen Tausender zuwenig zurückgelassen hätte.
Am Samstag dann so gegen 13:00 griff ich noch einmal in den Safe und eher zufällig holte ich auch den braunen Umschlag hervor, in dem sich meine Devisen- und Eurobestände befanden...er kam mir irgendwie dünner als zuletzt vor und tatsächlich musste ich bei der Überprüfung feststellen, das die oben bereits erwähnten Beträge fehlten – insgesamt (und umgerechnet) rund 320 EUR...
Ich war zunächst natürlich auch unsicher, ob ich nicht einen Fehler gemacht hätte – aber: verzählt hatte ich mich gewisslich nicht, zudem über die im Umschlag enthaltenen Beträge stets in meinem Reisejournal auf einer separaten Seite buchgeführt. Außerdem bewies mir ein kurz zuvor geschossenes Bild, dass ich in jedem Falle 300 und nicht 200 Singapurdollar mit mir führte. Was also tun...?
Ich ging mit sorgenvoll-trauriger Miene an die Rezeption und entschuldigte mich mehrmals, aber ich hätte ein kleines Problem: Ich hätte soeben feststellen müssen, dass aus meinem Safe Geld gestohlen worden sei. Die Frontdeskmanagerin, eine echt nette und superfreundliche Thailady, fiel nahezu aus allen Wolken und wusste nicht so recht, was sie nun tun solle. Mit weiterhin trauriger Miene und leise zurückhaltendem Ton erklärte ich ihr freundlich was geschehen sei und dass – so leid es mir tue – ich es für sehr wahrscheinlich erachten würde, dass der Dieb aus den Reihen des Hotelpersonals stamme, denn mein Pass, meine Spiegelreflexkamera, mein iPhone sowie die überwiegend Mehrheit meiner Cashreserven war noch vorhanden. Außerdem hätten sich „externe“ Diebe wohl kaum die Mühe gemacht, den Safe wieder zu verschließen.
Ich schlug vor, dass ich jetzt erst einmal etwas Essen gehen würde und sie möge doch bitte mit den übrigen Angestellten sprechen – vielleicht ließe sich die Angelegenheit ohne großes Aufsehen regeln. Damit war sie einverstanden. Als ich rund eineinhalb Stunden später zurückkam, wartete da auch schon die Reinigungskraft und war extrem aufgeregt und versicherte mir immer und immer wieder, dass sie kein Geld genommen habe und sie ein ehrliche Person sei...was ich ihr auch gerne glaubte und die nette Frontdeskmanagerin bestätigte mich in meinem Glauben. Schließlich erklärte sie mir, nur die Frontdeskmanger hätten Zugriff auf die Safeschlüssel...Aha, damit kamen ja nur drei Personen in Frage. Sie selbst, ihr unsympathischer Kollege vom Vormittag und der etwas einfältig wirkende Nachtportier. (ich will nicht ausschließen, dass sich jemand anders den Schlüssel besorgt haben könnte, aber dann würde diese Person doch alles stehlen und sich nicht mit einem Bruchteil begnügen. Genaue Zahlen spielen hier keine Rolle, aber es war an Cash deutlich mehr zu holen gewesen, dazu noch die ganzen Elektrogeräte).
Ihre beide Kollegen könne sie leider nicht erreichen, aber sie würde sich jetzt wohler fühlen, wenn wir die Polizei riefen – damit war ich natürlich auch einverstanden, auch wenn mir so langsam Zweifel an meinem Tun kamen: denn wirklich beweisen, dass mir Geld gestohlen worden war, konnte ich nicht (natürlich, wie auch?!?). Sie setzt also den Anruf ab und dann warteten wir...und warteten. Gut 2 Stunden später kam schließlich ein Polizist auf einem Roller vorgefahren und betrat die Lobby. Nach einem kurzen Palaver auf Thai, wurde auf mich gedeutet und ihm klar gemacht, dass ich der Bestohlene, das „Opfer“, sei...er bat mich unter zu Hilfenahme der Dolmetscherkünste der Managerin, auf einen Zettel zu notieren, was mir gestohlen worden sei. Dann setzte er sich an einen Tisch in der Lobby und betrachtete den von mir geschriebenen Zettel.
Nachdem er 30 Minuten das Papier regungslos betrachtet hatte, kam er zu dem nicht unklugen Schluss, dass er mit der Angelegenheit überfordert sei und es vermutlich der Bedeutung des Falles angemessen ist, wenn er seinen Chef weckt. Dies tat er dann auch: Er lies sich das Telefon des Hotels reichen und rief (so vermute ich zumindest) seine Wache an. Dann schwang er sich wieder auf seinen Motorroller und fuhr von dannen. Ich selbst hatte mich schon längst mit dem Verlust arrangiert und harrte daher innerlich recht entspannt der Dinge, die da noch kommen sollten. Nachdem eine weitere Stunde vergangen war kam das erste dicke Ding in Form eines weiteren Polizisten, allerdings nicht irgendein Dorfpolizist, sondern die Thaiversion von Mike Lowrey. Dickes Polizeimotorrad & Fliegerbrille. Dass er ein geborener Verbrechensjäger sein musste, lies sich schon daran erkennen, dass er deutlich mehr von diesen bunten Stoffdingern, die vermutlich Orden bzw. Auszeichnungen darstellen sollen, an der Brust trug als sein Vorgänger . Außerdem hing eine goldene (Schützen?)Kordel über der linken Schulter.
Ohne viel Zeit zu verlieren, begann er ein Gespräch mit der Managerin, während ich schon mal vorsorglich die gestohlenen Summen auf einen weiteren Zettel schrieb, da der erste von seinem Kollegen mitgenommen wurde. Vermutlich wollte dieser die mystischen Zahlen des Farang zuhause noch einmal genau studieren. Nachdem sich Lt. Lowrey eine Weile mit der Managerin, die einige Mal während des Gespräch in meine Richtung deutete, unterhalten hatte, ordnete er eine Begehung des Tatorts an – kluger Mann!
Wir stiegen also – es dämmerte inzwischen – in den zweiten Stock hinauf. Wir, dass waren der Thai-Sherlock, die Hotelmanagerin, die Putzfrau und meine Wenigkeit. Vor meinem Zimmer angekommen, sperrt ich auf und er ließ sich erstmal den Raum zeigen. Überprüfte ob jemand über den Balkon eingedrungen wäre (negativ) und lies dann zunächst von mir demonstrieren wie man den Safe mit der Zahlkombination öffnete und dann von der Hotelmanagerin, wie man ihn mit dem Generalschlüssel, der an der Rezeption liegt, öffnet. Beides funktionierte einwandfrei. Danach richtete er einige Worte an die Putzfrau, deren Antwort deutlich länger ausfiel. Dann nahm er die Managerin am Arm und führte sie ins Bad. Wer die Badezimmer im Pasadena Lodge kennt, weiß, dass sie im Prinzip kein eigenständiges Zimmer sind, sonder Teil des Raums und nur durch Schiebtüren abgetrennt werden – diese Schiebetür blieben aber auf, so dass ich zumindest teilweise mit bekam, was sich neben der Kloschüssel abspielte.
Der Meisterdetektive zeigte nun seine weiche Seite, tätschelte sanft den Arm der Hotelmanagerin (sie lächelte) und sprach auf sie ein. Er kitzelte sie am Bäuchlein (sie lachte) und streichelte die Hand (sie gluckste)...ein Außenstehender hätte vielleicht den Eindruck gewinnen können, es handelte sich bei den beiden um verliebte Teenager, ich hingegen war von der Vernehmungsstrategie schwer beeindruckt.
Da aber trotz aller aufgewandter Finesse die Managerin nicht gestehen wollte (vielleicht aber war irgendwann auch die Beutebeteiligung ausreichend hoch oder sie ihm endlich zu sexuellen Diensten bereit), musste Mike leider eingestehen, dass auch die Fähigkeiten eines eisenharten Special Officiers hier nicht ausreichten, um diesen komplizierten Fall zu lösen. Er malte noch einige Thaisätze auf einen gelben Post-It: die Adresse seiner Polizeiwache (es war die neben der Central-Mall, Soi 9) sowie die Aufforderung an die dortigen Kollegen, mir eine Anzeigenbestätigung auszustellen – für die Versicherung (sollte Mike Lowrey in Wirklichkeit Frank Drebin sein?). Dies erklärte mir natürlich die Managerin, da der Cop selbstredend kein Wort Englisch sprach.
Dann stiegen wir wieder hinab und wir verabschiedeten uns höflich von einander, die beiden Thaidamen per Wai, ich per Handschlag. Er schwang sich auf sein Motorrad und fuhr hinaus in die thailändische Nacht – allzeit bereit, allzeit wachsam, dem Verbrechen stets auf der Spur...
Ich hingegen stand vor der Option jetzt noch meine Sachen zu packen, auszuchecken und mir dann irgendwann zwischen 22.00 und 23.00 ein neues Zimmer zu suchen oder zumindest für diese Nacht drauf zu scheißen...ich tat letzteres und ging :kloguck:
Am nächsten morgen checkte ich zur erneuten Überraschung des Frontdeskmanagers (der unsympathische Kollege, der schon überrascht war, als ich mein Zimmer verlängerte) aus. Er war aus meiner Sicht der Hauptverdächtigte, daher war es nun "paybacktime": ich zahlte wortlos mein Zimmer, blickte ihm fest in die Augen und ging dann ohne einen Gruß davon – was für eine brutale Rache...
Den PostIt von dem Cop hab ich übrigens weggeworfen. Zum einen kann ich mir bis heute nicht vorstellen, dass irgendeine Versicherung auf der Welt bei solch einer Sachlage auch nur einen einzigen müden Cent rüberrücken würde, zum anderen verspürte ich wenig Lust weitere Stunden in Pattaya mit blöden Bullen zu vergeuden – vielleicht aber war es ein Fehler und der thailändische Supercop hat den Fall in der Nacht doch noch gelöst...was meint ihr?
Was genau ist geschehen und wie lief die Meldung des Diebstahls und die Untersuchung der Polizei dann ab?
Mir wurden aus meinem Zimmersafe insgesamt 200 Euro, 200 Ringgit, 100 Singapurdollar und vermutlich 1.000 Baht gestohlen. Zur Anzeige gebracht wurde das Ganze an einem Samstagnachmittag – ursprünglich wollte ich an diesem Samstag auch weiterreisen, hatte mich aber am Morgen desselben Tages noch spontan umentschieden. Der Manger bejaht sehr überrascht, dass das Zimmer verlängerbar wäre, als ich so gegen 10:30 per Telefon bei der Rezeption disbezüglich anfragte...
Ich hätte bereits am Freitagabend stutzig werden können: Ich war mit der Ratzessensrunde verabredet. Daher kehrte ich so gegen 18:30 noch einmal kurz ins Hotel zurück, um mich mit ausreichend Bargeld auszustatten. Ich hätte schwören können, dass ich ursprünglich im Safe 10.000 THB zurückgelassen hatte. Nun befand sich dort aber nur noch 9.000 – da ich aber 5 Sekunden später in einer meiner Hosentasche einen 1.000er fand, den ich dort nicht erwartete, ging ich davon aus, dass ich mich verzählt hätte und einen Tausender zuviel mitgenommen und entsprechend einen Tausender zuwenig zurückgelassen hätte.
Am Samstag dann so gegen 13:00 griff ich noch einmal in den Safe und eher zufällig holte ich auch den braunen Umschlag hervor, in dem sich meine Devisen- und Eurobestände befanden...er kam mir irgendwie dünner als zuletzt vor und tatsächlich musste ich bei der Überprüfung feststellen, das die oben bereits erwähnten Beträge fehlten – insgesamt (und umgerechnet) rund 320 EUR...
Ich war zunächst natürlich auch unsicher, ob ich nicht einen Fehler gemacht hätte – aber: verzählt hatte ich mich gewisslich nicht, zudem über die im Umschlag enthaltenen Beträge stets in meinem Reisejournal auf einer separaten Seite buchgeführt. Außerdem bewies mir ein kurz zuvor geschossenes Bild, dass ich in jedem Falle 300 und nicht 200 Singapurdollar mit mir führte. Was also tun...?
Ich ging mit sorgenvoll-trauriger Miene an die Rezeption und entschuldigte mich mehrmals, aber ich hätte ein kleines Problem: Ich hätte soeben feststellen müssen, dass aus meinem Safe Geld gestohlen worden sei. Die Frontdeskmanagerin, eine echt nette und superfreundliche Thailady, fiel nahezu aus allen Wolken und wusste nicht so recht, was sie nun tun solle. Mit weiterhin trauriger Miene und leise zurückhaltendem Ton erklärte ich ihr freundlich was geschehen sei und dass – so leid es mir tue – ich es für sehr wahrscheinlich erachten würde, dass der Dieb aus den Reihen des Hotelpersonals stamme, denn mein Pass, meine Spiegelreflexkamera, mein iPhone sowie die überwiegend Mehrheit meiner Cashreserven war noch vorhanden. Außerdem hätten sich „externe“ Diebe wohl kaum die Mühe gemacht, den Safe wieder zu verschließen.
Ich schlug vor, dass ich jetzt erst einmal etwas Essen gehen würde und sie möge doch bitte mit den übrigen Angestellten sprechen – vielleicht ließe sich die Angelegenheit ohne großes Aufsehen regeln. Damit war sie einverstanden. Als ich rund eineinhalb Stunden später zurückkam, wartete da auch schon die Reinigungskraft und war extrem aufgeregt und versicherte mir immer und immer wieder, dass sie kein Geld genommen habe und sie ein ehrliche Person sei...was ich ihr auch gerne glaubte und die nette Frontdeskmanagerin bestätigte mich in meinem Glauben. Schließlich erklärte sie mir, nur die Frontdeskmanger hätten Zugriff auf die Safeschlüssel...Aha, damit kamen ja nur drei Personen in Frage. Sie selbst, ihr unsympathischer Kollege vom Vormittag und der etwas einfältig wirkende Nachtportier. (ich will nicht ausschließen, dass sich jemand anders den Schlüssel besorgt haben könnte, aber dann würde diese Person doch alles stehlen und sich nicht mit einem Bruchteil begnügen. Genaue Zahlen spielen hier keine Rolle, aber es war an Cash deutlich mehr zu holen gewesen, dazu noch die ganzen Elektrogeräte).
Ihre beide Kollegen könne sie leider nicht erreichen, aber sie würde sich jetzt wohler fühlen, wenn wir die Polizei riefen – damit war ich natürlich auch einverstanden, auch wenn mir so langsam Zweifel an meinem Tun kamen: denn wirklich beweisen, dass mir Geld gestohlen worden war, konnte ich nicht (natürlich, wie auch?!?). Sie setzt also den Anruf ab und dann warteten wir...und warteten. Gut 2 Stunden später kam schließlich ein Polizist auf einem Roller vorgefahren und betrat die Lobby. Nach einem kurzen Palaver auf Thai, wurde auf mich gedeutet und ihm klar gemacht, dass ich der Bestohlene, das „Opfer“, sei...er bat mich unter zu Hilfenahme der Dolmetscherkünste der Managerin, auf einen Zettel zu notieren, was mir gestohlen worden sei. Dann setzte er sich an einen Tisch in der Lobby und betrachtete den von mir geschriebenen Zettel.
Nachdem er 30 Minuten das Papier regungslos betrachtet hatte, kam er zu dem nicht unklugen Schluss, dass er mit der Angelegenheit überfordert sei und es vermutlich der Bedeutung des Falles angemessen ist, wenn er seinen Chef weckt. Dies tat er dann auch: Er lies sich das Telefon des Hotels reichen und rief (so vermute ich zumindest) seine Wache an. Dann schwang er sich wieder auf seinen Motorroller und fuhr von dannen. Ich selbst hatte mich schon längst mit dem Verlust arrangiert und harrte daher innerlich recht entspannt der Dinge, die da noch kommen sollten. Nachdem eine weitere Stunde vergangen war kam das erste dicke Ding in Form eines weiteren Polizisten, allerdings nicht irgendein Dorfpolizist, sondern die Thaiversion von Mike Lowrey. Dickes Polizeimotorrad & Fliegerbrille. Dass er ein geborener Verbrechensjäger sein musste, lies sich schon daran erkennen, dass er deutlich mehr von diesen bunten Stoffdingern, die vermutlich Orden bzw. Auszeichnungen darstellen sollen, an der Brust trug als sein Vorgänger . Außerdem hing eine goldene (Schützen?)Kordel über der linken Schulter.
Ohne viel Zeit zu verlieren, begann er ein Gespräch mit der Managerin, während ich schon mal vorsorglich die gestohlenen Summen auf einen weiteren Zettel schrieb, da der erste von seinem Kollegen mitgenommen wurde. Vermutlich wollte dieser die mystischen Zahlen des Farang zuhause noch einmal genau studieren. Nachdem sich Lt. Lowrey eine Weile mit der Managerin, die einige Mal während des Gespräch in meine Richtung deutete, unterhalten hatte, ordnete er eine Begehung des Tatorts an – kluger Mann!
Wir stiegen also – es dämmerte inzwischen – in den zweiten Stock hinauf. Wir, dass waren der Thai-Sherlock, die Hotelmanagerin, die Putzfrau und meine Wenigkeit. Vor meinem Zimmer angekommen, sperrt ich auf und er ließ sich erstmal den Raum zeigen. Überprüfte ob jemand über den Balkon eingedrungen wäre (negativ) und lies dann zunächst von mir demonstrieren wie man den Safe mit der Zahlkombination öffnete und dann von der Hotelmanagerin, wie man ihn mit dem Generalschlüssel, der an der Rezeption liegt, öffnet. Beides funktionierte einwandfrei. Danach richtete er einige Worte an die Putzfrau, deren Antwort deutlich länger ausfiel. Dann nahm er die Managerin am Arm und führte sie ins Bad. Wer die Badezimmer im Pasadena Lodge kennt, weiß, dass sie im Prinzip kein eigenständiges Zimmer sind, sonder Teil des Raums und nur durch Schiebtüren abgetrennt werden – diese Schiebetür blieben aber auf, so dass ich zumindest teilweise mit bekam, was sich neben der Kloschüssel abspielte.
Der Meisterdetektive zeigte nun seine weiche Seite, tätschelte sanft den Arm der Hotelmanagerin (sie lächelte) und sprach auf sie ein. Er kitzelte sie am Bäuchlein (sie lachte) und streichelte die Hand (sie gluckste)...ein Außenstehender hätte vielleicht den Eindruck gewinnen können, es handelte sich bei den beiden um verliebte Teenager, ich hingegen war von der Vernehmungsstrategie schwer beeindruckt.
Da aber trotz aller aufgewandter Finesse die Managerin nicht gestehen wollte (vielleicht aber war irgendwann auch die Beutebeteiligung ausreichend hoch oder sie ihm endlich zu sexuellen Diensten bereit), musste Mike leider eingestehen, dass auch die Fähigkeiten eines eisenharten Special Officiers hier nicht ausreichten, um diesen komplizierten Fall zu lösen. Er malte noch einige Thaisätze auf einen gelben Post-It: die Adresse seiner Polizeiwache (es war die neben der Central-Mall, Soi 9) sowie die Aufforderung an die dortigen Kollegen, mir eine Anzeigenbestätigung auszustellen – für die Versicherung (sollte Mike Lowrey in Wirklichkeit Frank Drebin sein?). Dies erklärte mir natürlich die Managerin, da der Cop selbstredend kein Wort Englisch sprach.
Dann stiegen wir wieder hinab und wir verabschiedeten uns höflich von einander, die beiden Thaidamen per Wai, ich per Handschlag. Er schwang sich auf sein Motorrad und fuhr hinaus in die thailändische Nacht – allzeit bereit, allzeit wachsam, dem Verbrechen stets auf der Spur...
Ich hingegen stand vor der Option jetzt noch meine Sachen zu packen, auszuchecken und mir dann irgendwann zwischen 22.00 und 23.00 ein neues Zimmer zu suchen oder zumindest für diese Nacht drauf zu scheißen...ich tat letzteres und ging :kloguck:
Am nächsten morgen checkte ich zur erneuten Überraschung des Frontdeskmanagers (der unsympathische Kollege, der schon überrascht war, als ich mein Zimmer verlängerte) aus. Er war aus meiner Sicht der Hauptverdächtigte, daher war es nun "paybacktime": ich zahlte wortlos mein Zimmer, blickte ihm fest in die Augen und ging dann ohne einen Gruß davon – was für eine brutale Rache...
Den PostIt von dem Cop hab ich übrigens weggeworfen. Zum einen kann ich mir bis heute nicht vorstellen, dass irgendeine Versicherung auf der Welt bei solch einer Sachlage auch nur einen einzigen müden Cent rüberrücken würde, zum anderen verspürte ich wenig Lust weitere Stunden in Pattaya mit blöden Bullen zu vergeuden – vielleicht aber war es ein Fehler und der thailändische Supercop hat den Fall in der Nacht doch noch gelöst...was meint ihr?