Allein auf der Welt ? Horror real. Auch so kann eine Thailand-Reise enden.
Deutscher liegt seit Monaten in Thailand im Koma
Seit Oktober 2009 behandelt eine thailändische Klinik einen Bewusstlosen auf eigene Kosten. Es lassen sich keine Angehörigen finden.
"http://www.welt.de/multimedia/archive/01196/thailand_BM_Bayern_1196065p.jpg"]Foto: dpa[/URL] Dieser Mann aus Deutschland liegt seit Monaten bewusstlos in einem Krankenhaus in Thailand Seit mehr als zehn Monaten liegt ein Deutscher in einem thailändischen Krankenhaus im Koma – aber keiner will ihn abholen.
Fast 63.000 Dollar (etwa 50.000 Euro) hat die Klinik in Hat Yai, etwa 700 Kilometer südlich von Bangkok gelegen, inzwischen für die Behandlung ausgegeben. Bisher versuchte es vergeblich, mit Hilfe der deutschen Botschaft Angehörige des Mannes ausfindig zu machen.
Mann hatte sich im Flughafen verletzt
Es hat sich aber noch keiner bereit erklärt, den aus Bamberg stammenden Mann nach Hause zu holen. Ein Vertreter der deutschen Botschaft sagte: „Wir können bestätigen, dass es sich nicht um einen Scherz handelt.“
Der Mann war am 25. Oktober vergangenen Jahres in das Hospital gebracht worden, nachdem er sich am Flughafen der Stadt am Kopf verletzt hatte und ins Koma gefallen war.
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Sukanya Panthomrawee, Leiterin der Klinikabteilung für Rechte und Ansprüche von Patienten, erklärte: „Wir haben ihn die vergangenen zehn Monate unentgeltlich behandelt und nun kommt er allmählich aus dem Koma, obwohl er noch nicht sprechen kann.“
Es gehe der Klinik allein darum, Angehörige ausfindig zu machen: „Wir fordern das Geld nicht zurück. An dieser Klinik gewähren wir oft auch kostenlose Behandlung zum Beispiel für Arbeiter aus Birma, die kein Geld haben.“
Das Krankenhaus hat mittlerweile sogar einen Hilfsfonds eingerichtet, um Spenden für den deutschen Patienten zu sammeln. Auf diese Weise sollten etwa 12500 Dollar zusammenkommen, um Flugtickets für den 39-Jährigen, begleitende Ärzte und Krankenschwestern nach Deutschland bezahlen zu können. Bislang seien nur etwa 625 Euro gespendet worden, sagte Panthomrawee.
Koma-Patient war von einer Treppe gesprungen
Nach Auskunft der Polizei von Hat Yai hatte der Deutsche ein Ticket für den Flug von Hat Yai nach Bangkok für den 26. Oktober 2009 gekauft. Der Mann sei aber bereits einen Tag vor dem Abflug zum Flughafen gekommen.
„Er hatte Verletzungen von Messerstichen an Armen und am Hals, die anscheinend von Selbstverstümmelungen stammten“, sagte ein Polizist.
Der Mann hatte in die Abflughalle gewollt, aber ihm war gesagt worden, er solle einen Tag später wiederzukommen. Daraufhin hatte er versucht, von einer Treppe aus in die Abflughalle zu springen, und sich dabei am Kopf verletzt.
Vor dem Unfall hatte sich der Deutsche den Angaben zufolge in Songkhla, einem Badeort in der Nähe von Hat Yai, aufgehalten.