Ich liege auf unserem viel zu kleinen Sofa. Nur mein Rücken und Hinterteil berühren die Sitzfläche, mein Kopf und meine Füße ruhen auf den Armlehnen.
Das ist nicht unbedingt gemütlich, aber immer noch besser als aufrecht zu sitzen.
Gestern Abend sind wir aus einem 2-wöchigen Pattaya-Urlaub zurückgekommen. Heute stecken noch der Jetleg und die langen Stunden in Taxi, Jumbojet und ICE in meinen Knochen.
Es ist Samstag Nachmittag, 14:30 Uhr, noch habe ich 1,5 Tage, bis mich der Alltagstrott wieder in Beschlag nehmen wird.
Ich habe mir, nach dem 1-stündigen Mittagsschlaf, ein Glass Wasser aus der Küche geholt, eine selbst zusammengestellte Eagles-CD angeschmissen und denke über die letzten 2 Wochen nach.
Zu den Klängen von „Tequila Sunrise“ stelle ich fest, dass ich irgendwie niedergeschlagen bin. Mir fehlt die Euphorie, mit der ich sonst, gleich nach Urlaubsende, die Bilder von meiner Kamera auf den PC lade. Mir fehlt die Begeisterung, bei der Bearbeitung der Photos den Urlaub noch ein zweites Mal zu erleben, so wie man einen Schluck guten Whisky noch einmal erlebt, wenn man nach kurzer Pause ein wenig klares, kaltes Wasser nachspült.
Und warum habe ich nicht schon während dieser Reise, die nächste geplant ??
Normalerweise beginnen die Planungen für den nächsten Urlaub bereits auf der Liege am Pool und sofort nach der Rückkehr wird alles gebucht. Für mich liegt der Sinn der Arbeit, ja sogar ein Teils vom Sinn meines Lebens, in unseren beiden jährlichen Reisen. Nur mit dem Gedanken an die nächste Reise, halte ich den Ärger mit den Kollegen und Geschäftspartnern aus. Warum ist diesmal alles anders ??
Es läuft „Sad Cafe“ und ich höre meine Frau, wie sie sich, auf dem Balkon sitzend, telefonisch bei ihren Freundinnen zurückmeldet. Ich verstehe nicht jedes Wort, habe aber den Eindruck, dass sie begeistert über das Erlebte berichtet.
Ich versuche die letzten 2 Wochen zu analysieren: Meine Frau und ich, beide voll berufstätig und ende 40, waren nun zum 2. Mal in Thailand. Die erste Reise bestand aus 5 Tagen Bangkok und 10 Tagen Jomtien, Sunset beach. Das Hotel am Strand war traumhaft schön, kleine Holz-Bungalows, die an einem Gewässer liegen, ein ordentlicher Strand, an dem wir, zur happy hour, wunderschöne Sonnenuntergänge erlebten und eine gute Hotel-Küche. Was will man mehr ?!
Uns störte letztes Jahr nur die totale Abgeschiedenheit dieser Anlage. Da sich in der Nähe keine Bar befand, war man auf das Hotel-Restaurant angewiesen, in dem abends ein Alleinunterhalter auftrat, der kein „R“ aussprechen konnte. Das tat unseren Ohren nach kurzer Zeit dann doch zu sehr weh, und so nutzen wir fast jeden Abend den angebotenen Transfer nach Patty und waren einfach überwältigt von diesem Moloch, mit den ohrenbetäubenden Geräuschen, blinkenden Lichtern, extremen Gerüchen und der Leichtigkeit des Seins.
Wir waren so überwältigt von der Freundlichkeit der Thais, dem unkomplizierten Leben und dem rummeligen Treiben der Pattaya-Süchtigen aus aller Herren Länder, dass wir recht schnell unseren nächsten Thailand-Urlaub buchten, diesmal 14 Tage Pattaya. Direkt in die Höhle des Löwen.
Aber warum kam ich das zweite Mal mit einem anderen Gefühl nach hause ??
Inzwischen befinde ich mich auf der „long road to eden“ und ich erinnere mich an das letzte Jahr, als ich in Bangkok, in einer Go-Go in Patpong, meine Kamera liegen lies und eine Bardame mit der Tasche hinter uns hergelaufen kam. Nach der Übergabe der Photo-Tasche war die Dame dann so schnell wieder verschwunden, dass ich ihr noch nicht einmal ein Trinkgeld geben konnte.
Es war diese Freundlichkeit, Ehrlichkeit und gefühlte Sicherheit, die uns sofort von Thailand überzeugte. War das dieses mal etwa anders ??? Nein, wir erlebten wieder eine Menge freundlicher Thais, bei denen man sich einfach willkommen fühlt.
Auch dieses Jahr verbrachten wir die Tage am Pool im Schatten. Nach den ersten 3-4 Tagen „runterkommen“, konnten wir uns dann die restliche Zeit auch auf unsere Bücher konzentrieren und hatten ruhige Tage mit Blick aufs Meer. Mittags aßen wir häufig in einem kleinen offenen Restaurant – Pad Thai, Pad Pak oder Tom kah gai. Alles so wie im letzten Jahr, alles richtig gut !!
Bei „The last resort“ fallen mir die Abende ein, besonders die Thaiboxer. Ich liebe es, an einer Bar sitzend, den Jungs zuzugucken und dem Sieger anschließend einen 50-Bath-Schein zwischen die Handschuhe zu schiebe. Ich liebe es in einer Bar mit Life-Musik zu sitzen, der Band ab und zu einen Tip zu geben und mit einen Song zu wünschen. Ich liebe es, mich mit Bar-Damen zu unterhalten, durch Go-Go’s zu ziehen und die Show im Angel Witch zu sehen. All das habe ich in beiden Pattaya-Aufenthalten mit meiner Frau zusammen erlebt. Ich habe es nicht vermisst, dass ich keiner Bar-Dame an die Wäsche gehen konnte. Wirklich nicht !! Ich hatte die 2 Wochen ein ausgefülltes Liebesleben mit meiner Frau und einfach alles, was ich brauchte.
Sicherlich haben mich die Bar-Damen in Pattaya angesprochen. So ca. 10% sind interessant und ich denke 1% sind richtige Granaten, bei denen ich gerne mal tiefer einsteigen würde…………….
Hab ich damit die Erklärung für meine Unzufriedenheit gefunden ??
Reicht mir beim zweiten Besuch doch nicht nur das Prinzip „nur gucken, nicht anfassen“ ??
Wird man unweigerlich in den Bann der leichten Damen gezogen, frei nach dem Motto „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um ??
Meine Frau kommt vom Balkon und hat Hunger. Da ich eigentlich immer essen kann, machen wir uns auf den Weg zu unserem Lieblings-Italiener. Ich bin bei unserer Unterhaltung nicht zu 100% dabei, immer wieder schießen mir Gedanken zu meinem Problem durch den Kopf, auf die ich mich aber auch nicht richtig konzentrieren kann. Ich entscheide also, jegliches Denken auf später zu verschieben, trinke 3 Nastro Azzurro, esse hervorragende Spaghetti Bolognese und spüre, wie sich in meinem Kopf eine verrückte, sehr gefährliche Idee ausbreitet, die mir zunehmend Angst macht.
Fortsetzung folgt
Das ist nicht unbedingt gemütlich, aber immer noch besser als aufrecht zu sitzen.
Gestern Abend sind wir aus einem 2-wöchigen Pattaya-Urlaub zurückgekommen. Heute stecken noch der Jetleg und die langen Stunden in Taxi, Jumbojet und ICE in meinen Knochen.
Es ist Samstag Nachmittag, 14:30 Uhr, noch habe ich 1,5 Tage, bis mich der Alltagstrott wieder in Beschlag nehmen wird.
Ich habe mir, nach dem 1-stündigen Mittagsschlaf, ein Glass Wasser aus der Küche geholt, eine selbst zusammengestellte Eagles-CD angeschmissen und denke über die letzten 2 Wochen nach.
Zu den Klängen von „Tequila Sunrise“ stelle ich fest, dass ich irgendwie niedergeschlagen bin. Mir fehlt die Euphorie, mit der ich sonst, gleich nach Urlaubsende, die Bilder von meiner Kamera auf den PC lade. Mir fehlt die Begeisterung, bei der Bearbeitung der Photos den Urlaub noch ein zweites Mal zu erleben, so wie man einen Schluck guten Whisky noch einmal erlebt, wenn man nach kurzer Pause ein wenig klares, kaltes Wasser nachspült.
Und warum habe ich nicht schon während dieser Reise, die nächste geplant ??
Normalerweise beginnen die Planungen für den nächsten Urlaub bereits auf der Liege am Pool und sofort nach der Rückkehr wird alles gebucht. Für mich liegt der Sinn der Arbeit, ja sogar ein Teils vom Sinn meines Lebens, in unseren beiden jährlichen Reisen. Nur mit dem Gedanken an die nächste Reise, halte ich den Ärger mit den Kollegen und Geschäftspartnern aus. Warum ist diesmal alles anders ??
Es läuft „Sad Cafe“ und ich höre meine Frau, wie sie sich, auf dem Balkon sitzend, telefonisch bei ihren Freundinnen zurückmeldet. Ich verstehe nicht jedes Wort, habe aber den Eindruck, dass sie begeistert über das Erlebte berichtet.
Ich versuche die letzten 2 Wochen zu analysieren: Meine Frau und ich, beide voll berufstätig und ende 40, waren nun zum 2. Mal in Thailand. Die erste Reise bestand aus 5 Tagen Bangkok und 10 Tagen Jomtien, Sunset beach. Das Hotel am Strand war traumhaft schön, kleine Holz-Bungalows, die an einem Gewässer liegen, ein ordentlicher Strand, an dem wir, zur happy hour, wunderschöne Sonnenuntergänge erlebten und eine gute Hotel-Küche. Was will man mehr ?!
Uns störte letztes Jahr nur die totale Abgeschiedenheit dieser Anlage. Da sich in der Nähe keine Bar befand, war man auf das Hotel-Restaurant angewiesen, in dem abends ein Alleinunterhalter auftrat, der kein „R“ aussprechen konnte. Das tat unseren Ohren nach kurzer Zeit dann doch zu sehr weh, und so nutzen wir fast jeden Abend den angebotenen Transfer nach Patty und waren einfach überwältigt von diesem Moloch, mit den ohrenbetäubenden Geräuschen, blinkenden Lichtern, extremen Gerüchen und der Leichtigkeit des Seins.
Wir waren so überwältigt von der Freundlichkeit der Thais, dem unkomplizierten Leben und dem rummeligen Treiben der Pattaya-Süchtigen aus aller Herren Länder, dass wir recht schnell unseren nächsten Thailand-Urlaub buchten, diesmal 14 Tage Pattaya. Direkt in die Höhle des Löwen.
Aber warum kam ich das zweite Mal mit einem anderen Gefühl nach hause ??
Inzwischen befinde ich mich auf der „long road to eden“ und ich erinnere mich an das letzte Jahr, als ich in Bangkok, in einer Go-Go in Patpong, meine Kamera liegen lies und eine Bardame mit der Tasche hinter uns hergelaufen kam. Nach der Übergabe der Photo-Tasche war die Dame dann so schnell wieder verschwunden, dass ich ihr noch nicht einmal ein Trinkgeld geben konnte.
Es war diese Freundlichkeit, Ehrlichkeit und gefühlte Sicherheit, die uns sofort von Thailand überzeugte. War das dieses mal etwa anders ??? Nein, wir erlebten wieder eine Menge freundlicher Thais, bei denen man sich einfach willkommen fühlt.
Auch dieses Jahr verbrachten wir die Tage am Pool im Schatten. Nach den ersten 3-4 Tagen „runterkommen“, konnten wir uns dann die restliche Zeit auch auf unsere Bücher konzentrieren und hatten ruhige Tage mit Blick aufs Meer. Mittags aßen wir häufig in einem kleinen offenen Restaurant – Pad Thai, Pad Pak oder Tom kah gai. Alles so wie im letzten Jahr, alles richtig gut !!
Bei „The last resort“ fallen mir die Abende ein, besonders die Thaiboxer. Ich liebe es, an einer Bar sitzend, den Jungs zuzugucken und dem Sieger anschließend einen 50-Bath-Schein zwischen die Handschuhe zu schiebe. Ich liebe es in einer Bar mit Life-Musik zu sitzen, der Band ab und zu einen Tip zu geben und mit einen Song zu wünschen. Ich liebe es, mich mit Bar-Damen zu unterhalten, durch Go-Go’s zu ziehen und die Show im Angel Witch zu sehen. All das habe ich in beiden Pattaya-Aufenthalten mit meiner Frau zusammen erlebt. Ich habe es nicht vermisst, dass ich keiner Bar-Dame an die Wäsche gehen konnte. Wirklich nicht !! Ich hatte die 2 Wochen ein ausgefülltes Liebesleben mit meiner Frau und einfach alles, was ich brauchte.
Sicherlich haben mich die Bar-Damen in Pattaya angesprochen. So ca. 10% sind interessant und ich denke 1% sind richtige Granaten, bei denen ich gerne mal tiefer einsteigen würde…………….
Hab ich damit die Erklärung für meine Unzufriedenheit gefunden ??
Reicht mir beim zweiten Besuch doch nicht nur das Prinzip „nur gucken, nicht anfassen“ ??
Wird man unweigerlich in den Bann der leichten Damen gezogen, frei nach dem Motto „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um ??
Meine Frau kommt vom Balkon und hat Hunger. Da ich eigentlich immer essen kann, machen wir uns auf den Weg zu unserem Lieblings-Italiener. Ich bin bei unserer Unterhaltung nicht zu 100% dabei, immer wieder schießen mir Gedanken zu meinem Problem durch den Kopf, auf die ich mich aber auch nicht richtig konzentrieren kann. Ich entscheide also, jegliches Denken auf später zu verschieben, trinke 3 Nastro Azzurro, esse hervorragende Spaghetti Bolognese und spüre, wie sich in meinem Kopf eine verrückte, sehr gefährliche Idee ausbreitet, die mir zunehmend Angst macht.
Fortsetzung folgt