Seit letztem Jahr habe ich eine Art „Beziehung“ mit Ploy. Sie ist 30 Jahre alt und arbeitet als Krankenschwester in Bangkok.
Wir sind schon viel zusammen durch Thailand gereist. Egal ob mit dem Roller nach Kanchanaburi in den Nationalpark oder mit dem Auto nach Samui, es war immer entspannt und ein Abenteuer.
Als sie nun erneut fünf Tage Urlaub bekommen hat, hab ich ihr vorgeschlagen, dass wir einen Roadtrip nach Chiang Mai machen könnten.
Die Idee fand sie gut, weil ihre Familie - oder besser gesagt ihre Mutter und deren zweiter Ehemann - in der Nähe von Kamphaeng Phet (ungefähr auf halber Strecke von Bangkok nach Chiang Mai) lebt.
Die ursprüngliche Idee war eine Nacht in ihrem Dorf zu verbringen und dann alleine weiterzufahren.
Als ich sie dann letzten Samstag von der Arbeit abgeholt habe, hat sie mir jedoch erzählt, dass ihre Mutter noch nie in Chiang Mai war und gerne ihre Mutter (also Ploys Oma) irgendwo im Dschungel besuchen will.
Zuerst war ich von der Idee überhaupt nicht begeistert, weil ich mir definitiv besseres vorstellen konnte als ihre Mutter und Mann fünf Tage mitzuschleppen. Zumal die zusätzlichen Kosten für Hotel, Essen und sonstige Ausgaben dann sowieso an mir hängenbleiben würden. Einerseits hätte ich das am liebsten abgeblassten, aber andererseits hatte ich auch etwas Mitleid und wollte ihrer Mutter die Freude bereiten.
Somit sind wird dann am Samstag gegen 20 Uhr in ihrem Dorf angekommen. Allerdings war es nicht so einfach dorthin zu finden. Der Ort hat keinen Namen und lässt sich bei Google Maps dementsprechend nur durch Suchen auf der Karte oder mit Koordinaten finden. Von Koordinaten hat Ploy natürlich noch nie etwas gehört und Karten lesen gehört auch nicht zu ihren Stärken. Als wir ca. 20km entfernt waren, hat sie sich immer noch nicht ausgekannt. Sie meinte, das sie die Strecke nur kennt, wenn sie mit dem Bus fährt und dann wird sie von ihrer Mutter an der Hauptstraße abgeholt. Das hat mich ziemlich genervt und zugleich fassungslos gemacht. Im Umkreis von 20km von meinem Zuhause kenn ich doch jeden noch so kleinen Weg..
aber gut, das Dorf liegt zwar an einer normalen Straße, aber trotzdem fast im Wald. Der Großteil der Einwohner sind Christen. Aus Erzählungen wusste ich bereits, dass ihre Mutter nicht besonders wohlhabend ist. Das „Haus“ hat mich jedoch nicht wirklich überrascht. Ein gemauertes Gebäude mit Wellblechdach, drei Räumen sowie Küche in einer Holzhütte. Alles in allem durchaus bewohnbar, wenn man mal etwas aufräumen und Hand anlegen würde, aber Hauptsache im Wohnzimmer steht ein 50“ Flachbildschirm...
Überall Spinnennetze und Dreck
Das ist keine Badewanne. Darin wird das Wasser für die Toilette und zum waschen während der Regenzeit gesammelt.
Die Begrüßung bei ihrer Familie war freundlich, aber durchaus distanziert.
(Dazu muss ich sagen, dass ich schon einmal die Familie eines Mädels im Isaan besucht habe. Dort war es viel entspannter und man wurde herzlicher empfangen.)
Viel zu sagen hatten wir uns nicht, weil ich kein Thai spreche und die Mutter natürlich kein Englisch kann. Deshalb sind wir ziemlich schnell zum Abendessen übergegangen. Mehr als ein Omlett mit Reis war jedoch nicht drin. Nach dem Essen war es dann ca. 22 Uhr, woraufhin wir nach einer Katzenwäsche mit eiskaltem Wasser ins Bett sind, natürlich ohne AC und nur einer dünnen Matratze auf dem Boden.
Am nächsten Morgen stand dann also die Reise zur Oma an. Während andere Leute einen Koffer voll mit Klamotten mitnehmen, hat ihre Mutter 4-5 Tüten mit Essen in den Kofferraum geladen, inkl. Teller und Besteck. Das ist wohl typisch Thai...Während ich dann gefahren bin, wurde natürlich schon gegessen. Dabei gab es auch was das Rülpsen und Furzen angeht keine Hemmungen. Ich weiß, in manchen Kulturen ist zumindest Rülpsen normal, aber ich hätte manchmal fast gekotzt, weil ich das ziemlich eklig finde. Zumal man sich in einem Auto auf engstem Raum befindet.
Nach gut 5 Stunden Fahrt durch das Hinterland, sind wir dann in einem Bergdorf bei der Oma angekommen.
Die Landschaft war traumhaft. Der Lebensstandard der Leute aber nochmals geringer.
Die Gemeinschaftstoilette des Dorfes.
Die Oma (ca. 90 Jahre) lebt in einem ca. 10qm großen „Haus“ aus Bambus. Darin hatte es eine Affenhitze und natürlich absolut gar keine Annehmlichkeiten außer einem Fliegennetz. Ich würde es dort wohl nicht länger als eine Nacht aushalten, auch wenn es eine gute Erfahrung war. Als Ausländer fällt man natürlich auf ein bunter Hund. Allerdings war die Stimmung dort nicht besonders freundlich. Grimmige und skeptische Blicke, Farang hier, Farang da Aussagen. Ich weiß auch nicht, woran das lag.
Zum Glück hat der Besuch nur eine halbe Stunde gedauert und wir sind weiter nach Chiang Mai...
Wir sind schon viel zusammen durch Thailand gereist. Egal ob mit dem Roller nach Kanchanaburi in den Nationalpark oder mit dem Auto nach Samui, es war immer entspannt und ein Abenteuer.
Als sie nun erneut fünf Tage Urlaub bekommen hat, hab ich ihr vorgeschlagen, dass wir einen Roadtrip nach Chiang Mai machen könnten.
Die Idee fand sie gut, weil ihre Familie - oder besser gesagt ihre Mutter und deren zweiter Ehemann - in der Nähe von Kamphaeng Phet (ungefähr auf halber Strecke von Bangkok nach Chiang Mai) lebt.
Die ursprüngliche Idee war eine Nacht in ihrem Dorf zu verbringen und dann alleine weiterzufahren.
Als ich sie dann letzten Samstag von der Arbeit abgeholt habe, hat sie mir jedoch erzählt, dass ihre Mutter noch nie in Chiang Mai war und gerne ihre Mutter (also Ploys Oma) irgendwo im Dschungel besuchen will.
Zuerst war ich von der Idee überhaupt nicht begeistert, weil ich mir definitiv besseres vorstellen konnte als ihre Mutter und Mann fünf Tage mitzuschleppen. Zumal die zusätzlichen Kosten für Hotel, Essen und sonstige Ausgaben dann sowieso an mir hängenbleiben würden. Einerseits hätte ich das am liebsten abgeblassten, aber andererseits hatte ich auch etwas Mitleid und wollte ihrer Mutter die Freude bereiten.
Somit sind wird dann am Samstag gegen 20 Uhr in ihrem Dorf angekommen. Allerdings war es nicht so einfach dorthin zu finden. Der Ort hat keinen Namen und lässt sich bei Google Maps dementsprechend nur durch Suchen auf der Karte oder mit Koordinaten finden. Von Koordinaten hat Ploy natürlich noch nie etwas gehört und Karten lesen gehört auch nicht zu ihren Stärken. Als wir ca. 20km entfernt waren, hat sie sich immer noch nicht ausgekannt. Sie meinte, das sie die Strecke nur kennt, wenn sie mit dem Bus fährt und dann wird sie von ihrer Mutter an der Hauptstraße abgeholt. Das hat mich ziemlich genervt und zugleich fassungslos gemacht. Im Umkreis von 20km von meinem Zuhause kenn ich doch jeden noch so kleinen Weg..
aber gut, das Dorf liegt zwar an einer normalen Straße, aber trotzdem fast im Wald. Der Großteil der Einwohner sind Christen. Aus Erzählungen wusste ich bereits, dass ihre Mutter nicht besonders wohlhabend ist. Das „Haus“ hat mich jedoch nicht wirklich überrascht. Ein gemauertes Gebäude mit Wellblechdach, drei Räumen sowie Küche in einer Holzhütte. Alles in allem durchaus bewohnbar, wenn man mal etwas aufräumen und Hand anlegen würde, aber Hauptsache im Wohnzimmer steht ein 50“ Flachbildschirm...
Überall Spinnennetze und Dreck
Das ist keine Badewanne. Darin wird das Wasser für die Toilette und zum waschen während der Regenzeit gesammelt.
Die Begrüßung bei ihrer Familie war freundlich, aber durchaus distanziert.
(Dazu muss ich sagen, dass ich schon einmal die Familie eines Mädels im Isaan besucht habe. Dort war es viel entspannter und man wurde herzlicher empfangen.)
Viel zu sagen hatten wir uns nicht, weil ich kein Thai spreche und die Mutter natürlich kein Englisch kann. Deshalb sind wir ziemlich schnell zum Abendessen übergegangen. Mehr als ein Omlett mit Reis war jedoch nicht drin. Nach dem Essen war es dann ca. 22 Uhr, woraufhin wir nach einer Katzenwäsche mit eiskaltem Wasser ins Bett sind, natürlich ohne AC und nur einer dünnen Matratze auf dem Boden.
Am nächsten Morgen stand dann also die Reise zur Oma an. Während andere Leute einen Koffer voll mit Klamotten mitnehmen, hat ihre Mutter 4-5 Tüten mit Essen in den Kofferraum geladen, inkl. Teller und Besteck. Das ist wohl typisch Thai...Während ich dann gefahren bin, wurde natürlich schon gegessen. Dabei gab es auch was das Rülpsen und Furzen angeht keine Hemmungen. Ich weiß, in manchen Kulturen ist zumindest Rülpsen normal, aber ich hätte manchmal fast gekotzt, weil ich das ziemlich eklig finde. Zumal man sich in einem Auto auf engstem Raum befindet.
Nach gut 5 Stunden Fahrt durch das Hinterland, sind wir dann in einem Bergdorf bei der Oma angekommen.
Die Landschaft war traumhaft. Der Lebensstandard der Leute aber nochmals geringer.
Die Gemeinschaftstoilette des Dorfes.
Die Oma (ca. 90 Jahre) lebt in einem ca. 10qm großen „Haus“ aus Bambus. Darin hatte es eine Affenhitze und natürlich absolut gar keine Annehmlichkeiten außer einem Fliegennetz. Ich würde es dort wohl nicht länger als eine Nacht aushalten, auch wenn es eine gute Erfahrung war. Als Ausländer fällt man natürlich auf ein bunter Hund. Allerdings war die Stimmung dort nicht besonders freundlich. Grimmige und skeptische Blicke, Farang hier, Farang da Aussagen. Ich weiß auch nicht, woran das lag.
Zum Glück hat der Besuch nur eine halbe Stunde gedauert und wir sind weiter nach Chiang Mai...