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Quelle: Thailandblick.com ...
Übertrieben? Gerecht ist anders...:k
@ traveller1968
Das Thailand ein klassisches Niedriglohnland ist, streite ich nicht ab.
Insbesondere in den letzten 15 Jahren hat sich die Kaufkraft der Arbeiter gewaltig verringert.
Dazu muss man sagen das der Mindestlohn von 1996 in etwa der Gleiche war wie 2011, was gemessen am gleichbleibend niedrigen Niveau der Produktivität vielleicht noch angemessen ist, während die Preise von Grundbedarf und Konsumgütern derart in die Höhe geschossen sind das es zu einer deutlichen Verarmung weiter Teile der Bevölkerung führte.
Die Industrie floriert jedoch (seit 2-3 Jahren endlich wieder) und
arbeitswillige Mitarbeiter beziehen Löhne die deutlich über dem Mindestlohn liegen.
Dieses neuerliche Florieren der thailändischen Wirtschaft mag vielleicht mit den in letzter Zeit massiv gestiegenen Lohnkosten in China zusammenhängen. Doch abgesehen davon, die Industrie wäre vermutlich schon seit längerem in der Lage die Löhne ordentlich aufzustocken.
Das Damoklesschwert ist die vielfach schlechte Arbeitsmoral, kombiniert mit weitreichendem Kündigungsschutz. Um dem ein Schnippchen zu schlagen zahlen viele Betriebe den "Mehrwert" ihrer guten Arbeiter lieber über freiwillige Leistungen als über angemessenen Grundlohn. In dieser Beziehung sind sie unglaublich erfinderisch. Insbesondere selten krank "feiern" und langjährige Betriebszugehörigkeit zahlt sich aus.
In der Firma wo ich zuletzt beschäftigt war, lag die Fluktuation beispielsweise bei ca. 30 %. Allerdings nicht jährlich, sondern monatlich. Ein großer Teil der laufenden Kosten der Firma lag somit im Anwerben neuer Mitarbeiter sowie im Anlernen dieser.
Wenn also die Arbeiter zu wenig Lohn für einen gerechten Lebensstandart bekommen, so ist das Problem zu einem großen Teil hausgemacht.
Kurzum, ich glaube nicht das sich der (sehr bescheidene) Wohlstand durch die Mindestlohnanbebung wesentlich erhöht.
Die Mentalität der Leute ändert sich dadurch nicht. Sobald "genug" Geld gespart ist, erscheinen viele nicht mehr auf der Arbeit. Wen diese Leute nun mehr Geld verdienen, so hauen sie eben eher in den Sack. Bevor sich diese Mentalität nicht ändert, bleibt alles wie gehabt und die Mehrzahl der Menschen hat nach wie vor gerade mal soviel Geld das nur ein minimalistischer Lebensstil möglich ist.